Flottenmarkt 2021 Da geht doch was

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Dataforce wagt eine Prognose für 2021 und zeichnet ein durchaus positives Bild - vor allem für die zweite Jahreshälfte.

2020 war für viele Autohersteller ein katatstrophales Jahr, zumindest was den deutschen Markt angeht. 26 Prozent weniger verkaufte Pkw, da kann 2021 eigentlich nur besser werden. Aber wie schnell wird sich der Markt im nächsten Jahr erholen?

Laut den Marktexperten von Dataforce wird das ersten Halbjahr 2021 schwierig. Die wirtschaftliche Entwicklung und das Geschäftsklima werden wohl weiter durvch Corona ausgebremst. In Deutschland, Spanien und Italien laufen außerdem Konjunkturpakete aus, die 2020 die Pkw-Nachfrage gestützt haben. Gleichzeitig werden CO2-basierte Steuersysteme in fünf der sieben betrachteten Länder verschärft.

Allerdings kann der Fahrzeughandel vielerorts trotzdem Autos verkaufen – außerhalb Deutschlands funktioniere zudem die Onlinezulassung problemlos. Daher werde sich der Komplettausfall einiger Verkaufsmonate 2021 nicht wiederholen. Da auch die Wirtschaft im Laufe des Jahres wieder anziehen werde . Insgesamt erwartet Dataforce für die größten EU-Märkte (D, F, I, SP, GB, B, NL) ein Wachstum von etwa 17 Prozent. Damit erreiche der Markt rund 85 Prozent der Neuzulassungen aus 2019.

Der Flottenmarkt erholt sich schneller als der Privatmarkt

Genau wie in den Jahren nach der Eurokrise werde die Nachfrage bei Firmenkunden schneller anziehen. Weil 2020 viele Leasingverträge verlängert wurden, müssen die Firmen im nächsten Jahr überdurchschnittlich viele Geschäftswagen austauschen. Außerdem wollen viele Unternehmen ihren Ökobilanz mit Elektroautos aufbessern. Was angesichts groß angelegte Fördermaßnahmen leichter fällt.

Im Gegensatz dazu können Privatkunden ihre Ersatzkäufe noch etwas länger hinauszögern. Wenn sie sparen müssen, schauen sich Kaufinteressenten darüber hinaus auf dem Gebrauchtwagenmarkt nach einem fahrbaren Untersatz um. Hinzu kommt, dass viele der nun auslaufenden Konjunkturmaßnahmen besonders auf den Privatmarkt zugeschnitten waren, was die Nachfrage im Vergleich zu 2020 drückt.

Autovermieter stocken Flotten auf

Die Autovermieter waren 2020 stark von der Krise betroffen und haben ihre Fuhrparks radikal verkleinert. Somit benötigen sie neue Fahrzeuge, um die anziehende Nachfrage zu bedienen, selbst wenn diese noch deutlich unter dem Vorkrisenniveau bleibt. Durch den niedrigen Startpunkt wird hier das prozentuale Wachstum am höchsten ausfallen.

Auch Hersteller und Handel werden viele Pkw zulassen, da sie ebenfalls die Zahl der Vorführfahrzeuge reduziert haben. Im nächsten Jahr müssen sie nicht mehr befürchten, während eines Lockdowns auf unverkauften Fahrzeugen sitzenzubleiben. Außerdem wird sich der Markt im Jahresverlauf drehen. Der Engpass verschiebt sich von der Produktion zu Nachfrage. Taktische Zulassungen helfen dann, die Auslastung hoch und die Flottenemissionen auf Kurs zu halten.