Die Großkunden sorgen für den Aufschwung: Es werden wieder mehr Autos zugelassen. Auch E-Autos legen weiter zu.
Corona, Ukraine-Krieg, Chipmangel - es war eine lange Durststrecke für die Autoindustrie. Monatelang miese Zulassungszahlen und schleppende Verkäufe. Doch nun scheint die Trendwende eingeläutet, dank der Gewerbekunden.
Laut Dataforce hat ein rasantes Wachstum im relevanten Flottenmarkt dem deutschen Pkw-Markt im August das erste positive Ergebnis seit Februar und damit die lang erhoffte Trendwende beschert. Die übrigen Marktsegmente entwickelten sich dagegen deutlich verhaltener. Der Privatmarkt legte um 3,4 Prozent zu, die sonstigen gewerblichen Zulassungen Fahrzeugbau ( minus 11,2 Prozent), Fahrzeughandel (minus 16,2 Prozent) sowie die Autovermieter (minus 7,3 Prozent) verloren gegenüber dem Vorjahresmonat weiter an Boden.
Grund für die steigenden verkaufs- und Zulassungszahlen sei auch die Erholung der Fahrzeugproduktion. Außerdem stand in den meisten Bundesländern ein zusätzlicher Arbeitstag zur Verfügung. Für das Gesamtjahr geht Dataforce weiterhin von einem leichten Rückgang aus. Vom Normalzustand ist die Automobilproduktion noch weit entfernt und gleichzeitig schmilzt der Auftragsbestand durch die immer angespanntere Wirtschaftslage. Wenn in diesem Umfeld das Zugpferd Flotte durch eine Steuererhöhung geschwächt wird, kommt der deutsche Pkw Markt noch stärker unter Druck.
Private Käufer setzen verstärkt auf E-Autos
Batterie-elektrische Pkw haben auch im August überproportional zugelegt. Im Vergleich zum Vorjahr kletterten die Neuzulassungen um 11 Prozent. Das Interesse an den BEVs konzentriert sich dabei zunehmend auf den Privatmarkt. Wachstum und Marktanteil betrugen hier jeweils 24 Prozent. Bis zum Ende des Jahres wird die Dynamik noch zunehmen, weil die Käufer darauf drängen, mit einer Erstzulassung bis zum 31.12. noch die höhere Förderung zu bekommen.
Zum ersten Mal seit September 2021 wurden auch wieder mehr Plug-In Hybrid zugelassen. Angesichts eines mageren Wachstums von nur einem Prozent kann hierbei jedoch nicht von einer Trendwende ausgegangen werden.
