Ford Focus 1.0 (155 PS) Automatik Test Fit für den Endspurt

Ford Focus 2022 Foto: Ford

2025 soll der Focus auslaufen. Schade eigentlich, denn der beliebte Kompaktwagen ist besser als je zuvor.

Auf dem Weg zur Elektromarke wird Ford etliche Modelle sterben lassen. Auch den als Firmenwagen so beliebten Focus. Bis es soweit ist, zeigt sich der kompakte Ford aber nochmals von seiner besten Seite. 2022 wurde er optisch dezent überarbeitet und in Sachen Vernetzung auf den klassenüblichen Standard gebracht.

Navisystem und großer Touchscreen serienmäßig

Das betrifft vor allem die Bedienung, die nun weitgehend über einen 13 Zoll großen Touchscreen erfolgt. Das Gute daran: Niemand muss lange überlegen, wenn er den Radiosender wechseln oder jemanden anrufen will. Das logisch strukturierte Menü erleichtert den Umgang im Alltag ungemein. Nur mit gesprochenen Befehlen kommt das Betriebssystem Sync 4 nicht zurecht.

Ford Focus 2022 Foto: Ford
Die Bedienung läuft weitgehend über den Touchscreen

Nach dem dritten „Wie bitte, ich habe Sie nicht verstanden“ lassen wir’s gut sein und tatschen wieder auf dem Bildschirm herum. Wenigstens für die wichtigsten Klimafunktionen haben die Ingenieure dem Focus ein paar Tasten gelassen. Alles andere wie beispielsweise die Einstellung der Sitzheizung findet sich direkt unten im Hauptmenü des Bildschirms und nicht irgendwo in den Tiefen der Klimafunktionen. So muss das sein. Das vernetzte Navisystem arbeitet auf Tomtom-Basis, entsprechend akkurat werden Routen berechnet und Staus umfahren. Fahrer des Focus früherer Generationen vermissen allerdings den praktischen Zoomschalter für die Straßenkarte.

Apple Car Play und Android Auto kabellos

Gedanken darüber, wieviel das System kostet oder ob man es braucht, muss man sich nicht mehr machen. Seit 2022 gibt es den Focus nur noch ab der umfangreich eingerichteten Versionen Titanium (ab 25.210 Euro, alle Preise netto) samt cloudbasiertem Navisystem, digitalen Diensten und kabellosem Smartphone-Koppelung per Apple Car Play beziehungsweise Android Auto. Seit dem letzten Facelift kann man den Focus auch für 1.680 Euro Aufpreis mit Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe bestellen.

Ford Focus 2022 Foto: Ford
Der große Bildschirm dominiert das neue Armaturenbrett

Wer trotz der üblicherweise knackigen Getriebe von Ford nicht schalten mag, kann damit glücklich werden. In der Regel arbeitet die Automatik unauffällig, schaltet beim schnellen Überholen blitzschnell bis zu drei Gänge zurück. Allerdings verhaspelte sie sich ab und zu beim Ausrollen und schnellen Wieder-Durchstarten. Dann musste sie sich erst sortieren, um den Motor nach einer gefühlten Gedenksekunde etwas ruckelig auf Touren zu bringen.

Laufruhiger Dreizylindermotor

Dass ein Motor mit nur drei Zylindern kein Verzicht bedeutet, beweist die Einliter-Ecoboost-Maschine von Ford schon seit Jahren. In unserem Testwagen arbeitet die mit 155 PS stärkste Mildhybridversion des laufruhigen Drillings (28.823 Euro mit Automatik). Statt einer Lichtmaschine hat sie einen riemengetriebenen Starter-Generator, der beim Ausrollen Strom produziert und den in einer kleinen Batterie speichert. Beim starken Beschleunigen unterstützt der Generator den Motor mit ein paar Newtonmetern zusätzlichem Drehmoment. Außerdem schaltet das Hybridsystem den Dreizylinder beim Ausrollen ab 12 km/h ab, und schmeißt ihn beim Beschleunigen schnell wieder an. Das klappt in der Praxis sehr gut, ohne dass die Insassen etwas davon mitbekommen. Genauso wenig merkt man, wenn der geschmeidige Motor zum Spritsparen einen Zylinder abschaltet und nur auf zwei Pötten läuft. Und der Verbrauch? Mit sechs Litern auf unser Normrunde platziert sich der Focus unter die besten Kompaktmodelle mit Benzinmotor. Auf 1.600 Testkilometer verbrauchte er 6,5 Liter und selbst bei flotter Fahrt blieb er unter sieben Liter