Fuhrparkmanagement Alle externen Dienstleister und was sie bieten

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Der Flottenmarkt boomt, doch die Ansprüche der Unternehmen ändern sich.
Was Fuhrparkmanagement-Gesellschaften bieten, zeigt unsere Marktübersicht. 

Detaillierte Daten, absolute Transparenz, Internationalität und Flexibilität stehen ganz oben auf der Agenda der Flottenbetreiber. "Die Betrachtung geht weg von der reinen Zahlen- und Datenauswertung hin zu einer allumfassenden Betrachtung des Fuhrparks", sagt Manfred Sensburg, Geschäftsführer bei FS+C. Damit könnte der klassische Fuhrparkdienstleister, der lediglich Daten verwaltet und reportet, bald der Vergangenheit angehören. »Unternehmen benötigen immer mehr Informationen in Echtzeit, um strategische Maßnahmen einleiten zu können«, sagt Mario Cetera, Key Account Manager von Ari Fleet.

Nahezu zeitgleich entwickelt sich das klassische Fuhrparkmanagement zum Mobilitätsmanagement. "Die derzeitige Gesamtkostenbetrachtung (TCO) wird langsam, aber sicher durch eine Analyse der Total Cost of Mobility (TCM) ersetzt", erklärt Jochen Schmitz, Leiter Car-Mobility. Flexibilität und Mobilität gewinnen an Gewicht, entsprechend steigt die Nachfrage nach Corporate Carsharing und maßgeschneiderten Lösungen für Fahrzeugpools. "Auch die Digitalisierung macht vor der Fuhrparkbranche keinen Halt", so Schmitz.

Das stellt die Anbieter vor neue Herausforderungen. Doch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bieten derzeit hervorragende Möglichkeiten für Fuhrpark-managementanbieter. Einerseits führt der allgemein steigende Kostendruck dazu, dass Budgets der Fuhrparks auf den Prüfstand kommen. Andererseits scheuen die Flottenbetreiber Ausgaben, etwa für umfangreiche Softwareprogramme. Doch ohne entsprechende Investitionen – auch in kompetente Mitarbeiter – ist es kaum möglich, einen Fuhrpark effizient zu verwalten

Führerscheinprüfung per App

Viele Flottenbetreiber greifen nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen auf externe Dienstleistungen zurück, sondern auch, um alle gesetzlichen Vorschriften ausreichend abzudecken. So unterstützen neue Systeme beispielsweise den Betrieb von Fahrzeugpools. Etwa indem Fahrer die Fahrzeuge bequem übers Intranet buchen und per Handy öffnen können. Die Führerscheinprüfung erfolgt per App, außerdem kann der Fuhrparkleiter erkennen, ob getankt wurde oder in welchem Zustand sich das Auto befindet. Die Möglichkeiten, solche Prozesse einzubinden und Fahrzeuge flexibler einzusetzen, sind durch neue Technologien deutlich größer geworden.

Dennoch sollten Flottenbetreiber nicht unüberlegt ihren Fuhrpark in fremde Hände legen. "Um die richtige Entscheidung für oder gegen einen externen Anbieter treffen zu können, muss erst eine Vergleichbarkeit hergestellt werden", mahnt Marc-Oliver Prinzing, Fuhrparkexperte und Referent der Dekra Akademie. Dabei darf Fuhrparkmanagement nicht mit Full-Service-Leasing verwechselt werden. Darüber hinaus muss man sich im Klaren sein, dass Outsourcing eine Entscheidung ist, die sehr schwer wieder rückgängig gemacht werden kann

Intelligente Technik schafft effektive Arbeitsabläufe

Die Betrachtung geht weg von der reinen Zahlen- und Datenauswertung hin zu einer umfassenden Betrachtung des Fuhrparks. "Unsere Kunden erwarten Handlungs-empfehlungen, die auf Kennzahlen basieren, und konkrete Kostenprognosen. Auf dieser Basis entwickeln wir neue Prozesse, mit deren Hilfe sich die Fuhrparkkosten deutlich reduzieren", sagt Thomas Mitsch, Geschäftsführer bei Coralix.

Erst die intelligente Vernetzung von Fuhrparkdaten schafft effektive Arbeitsabläufe. In diesem Kontext kommt dem Dienstwagenfahrer eine immer wichtigere Rolle zu. Schließlich stellt der Posten Dienstwagen eine erhebliche ­Stellgröße in den Betriebskosten dar. "Nutzungs- und Verbrauchsdaten sind einfach auswertbar. Das führt zu einer strafferen Fuhrparksteuerung und einem entsprechend optimierten Kostenmanagement", sagt Matthias Rotzek, Geschäftsführer bei HLA.

"Connective Car wird in Zukunft ein wichtiger Bestandteil des vorausschauenden Flottenmanagements sein", sagt Bastian Bischof von Excon. Dabei wird das Smartphone eine zentrale Rolle einnehmen. Es stellt die Verbindung zwischen Fahrzeug- und Nutzerdaten her und fungiert als Datenlieferant des Fuhrparkbetreibers. "Schlankere Prozesse werden abgebildet und Fuhrparkleiter entlastet. Die manuelle Erfassung verschiedener Daten wird durch Smartphones hinfällig", sagt Martin Peschke von Intercarat. Fakt ist aber auch, dass der Datenschutz berücksichtigt werden muss. Denn da, wo Daten gesammelt werden, können diese auch missbraucht werden

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