Gebrauchtwagen Schnäppchenzeit für Flottenchefs

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Selten gab’s mehr günstige Gebrauchtwagen mit Tageszulassung. Eine Chance für Unternehmen, ihren Fuhrpark günstig aufzustocken.

Eine Flut an jungen Gebrauchtwagen überschwemmt den deutschen Markt. Im August, dem letzten Monat vor der generellen Einführung des WLTP-Abgastests, haben die Autohändler rund 83.400 Pkw mit alter NEFZ-Zertifizierung auf ihre eigenen Unternehmen zugelassen. Die Zahl der sogenannten Eigenzulassungen lag damit um 81 Prozent höher als im Vorjahresmonat, wie das Marktforschungsunternehmen Dataforce ermittelt hat. Bereits im Juli war die Zahl der Händlerzulassungen mit 62.000 Fahrzeugen ungewöhnlich hoch.

Ein Großteil der von den Händlern selbst angemeldeten Autos wird umgehend als junge Gebrauchte mit Tageszulassung angeboten; die Fahrzeuge sind im Grunde fabrikneu, werden aber mit Rabatten von 20 bis 35 Prozent gegenüber dem Neuwagen-Listenpreis verkauft. Gebrauchtwagen-Interessenten haben in den kommenden Wochen also deutlich mehr Auswahl an derartigen Modellen. Bei der Autobörse "mobile.de" beispielsweise werden aktuell 20 Prozent mehr Tageszulassungen angeboten als vor einem Jahr. Tendenz weiter steigend.

Hintergrund der Zulassungswelle: Seit dem 1. September dürfen noch Neuwagen zugelassen werden, deren Normverbrauch nach dem sogenannten WLTP-Standard ermittelt wurde, Benziner müssen zudem mit einem Partikelfilter ausgerüstet sein. Einige Hersteller kommen mit der Zertifizierung beziehungsweise dem Filter-Einbau allerdings nicht nach oder streben sie für auslaufende Modelle gar nicht erst an. Die betroffenen Fahrzeuge mussten alle noch im August angemeldet werden – und sei es nur für einen Tag. Dem Kunden entsteht durch die fehlende WLTP-Zertifizierung in der Regel kein Nachteil: die Autos sind technisch identisch, der Realverbrauch ändert sich durch die Umstellung der Messverfahren nicht.