Gebrauchtwagenmarkt 2021 E-Autos gefragt

Autokauf, Autoverkauf, Gebrauchtwagen, Autohaus, Foto: ADAC

E-Autos und Hybride sind als Gebrauchtwagen gesucht. Dafür brechen die Verkäufe von Tageszulassungen ein.

Nach den Verkäufen von Neuwagen an Firmen- und Großkunden kommt nun auch das Geschäft mit gebrauchten Pkw in Schwung. Laut Dataforce ist die Bedeutung des Gebrauchtwagenmarkts in Deutschland ist enorm. 2020 haben 7,02 Mio. Pkw in Deutschland Ihren Besitzer gewechselt. Dies ist deutlich mehr als die doppelte Menge an Zulassungen von neuen Pkw (2,91 Mio.). Das Volumen bewegt sich kontinuierlich auf diesem hohen Niveau.

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Analog zu den klassischen Pkw-Neuzulassungen in Deutschland ging aber auch das Jahr 2020 nicht spurlos am Gebrauchtwagenmarkt vorbei. 174.000 Fahrzeuge und damit 2 Prozent weniger als 2019 wurden verkauft. Die vom Lockdown geprägten Monate waren zwar durch die Einschränkungen im Markt deutlich unter dem Durchschnitt, doch im Vergleich zum Einbruch im Neuwagenmarkt war dies nur ein kleiner Rückgang. Im Juni 2020 konnten die Umschreibungen mit 747.000 Stück sogar im Corona-Jahr einen neuen Rekordmonat schreiben.

Der stabile Marktverlauf setzt sich nun auch in diesem Jahr fort. Nicht zuletzt auf Grund der steigenden Preise auf dem Neuwagenmarkt und der Unsicherheit hinsichtlich der zukünftigen Antriebsarten steigt die Nachfrage für gebrauchte Fahrzeuge aktuell um 5 % im Vergleich zum Vorjahr. Somit bewegt sich der Markt noch nicht ganz auf dem Niveau von 2019, ist aber schon sehr nah dran.

Mangelware Tageszulassungen: Nachfrage hoch, Angebot knapp

Allerdings brach der Markt bei jungen Fahrzeugen und Tageszulassungen (Fahrzeugalter bis zu einem Jahr) ein. Diese Talfahrt setzt sich nun im zweiten Jahr in Folge mit einem Minus von 22 Prozent fort. Laut Dataforce liegt es am klassische Zyklus der jungen Gebrauchten. Bereits 2020 haben viele Mietgesellschaften Ihren Fahrzeugbedarf stark zurückgefahren. Bei den Leasinggesellschaften kamen weniger Leasingrückläufer an, da Verträge verlängert wurden und die Hersteller das eigene sehr starke Instrument der Tageszulassungen nach wie vor sehr stark zurückgefahren haben, was aber aktuell eher der allgemeinen Liefersituation bei Neuwagen zuzuschreiben ist. Im Gegenzug habe sich der Markt bei den klassischen Gebrauchten (Fahrzeugalter unter einem Jahr) wieder sehr gut erholt.

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Boom von elektrischen Antrieben

Ähnlich wie im Neuwagengeschäft suchen und finden die Käufer von Gebrauchtfahrzeugen nun auch immer mehr Fahrzeuge mit vollem oder teilweise elektrischem Antrieb. Dies ist dadurch begründet, da diese Fahrzeuge verstärkt als Leasingrückläufer in den Markt reinkommen oder auch bei den Privatpersonen bereits das Nachfolgemodell bestellt ist. Deshalb finden sie entsprechend schnell den Weg zum neuen Zweitbesitzer.

Das Volumen der reinen Elektrofahrzeuge hat sich dieses Jahr im Vergleich zu 2020 sogar fast verdreifacht. Bei Plug-In-Hybriden Fahrzeugen übertrifft es dieses Wachstum sogar noch einmal um ca. 2.500 Fahrzeuge. Zu berücksichtigen ist hier, dass die staatlichen Förderungen bereits vom ersten Halter in Anspruch genommen wurden und diese Fahrzeuge zum größten Teil immer noch eine hohen Wertstabilität haben. Das alles schreckt den Gebrauchtwagenkäufer aber nicht ab und der Trend geht auch hier klar Richtung alternative Antriebe. Der Gedanke, bei diesen Käufen bewusst CO2 sparen zu wollen, ist möglicherweise hier noch deutlich stärker verankert als bei den durch die Förderungen unterstützten Neuwagenkäufen.