Handy am Steuer Autofahrer lassen sich unterwegs ablenken

Foto: Allianz

Die meisten Autofahrer lassen sich hin und wieder ablenken und sei es nur vom Radio. Einige gehen aber auch größere Risiken ein, so das Ergebnis einer aktuellen Umfrage.

Mit dem Handy am Ohr zu telefonieren, die meisten Autofahrer wissen, wie gefährlich das sein kann. Rund drei Prozent tun es trotzdem, wie die Sachverständigen-Organisation Dekra anhand einer Verkehrsbeobachtung von mehr als 10.000 Pkw-Fahrern festgestellt hat. Aber das Telefongespräch ist längst nicht die einzige Ablenkungsquelle.

Auch das Schreiben von Nachrichten am Steuer wurde immer wieder beobachtet. Das birgt mit modernen Smartphones zusätzliche Gefahren. Denn die virtuelle Tastatur auf dem Touchscreen erfordert den ständigen Blick aufs Display. Dabei kann eine vermeintlich kurze Ablenkung fatale Folgen haben. Wer bei Tempo 50 den Blick nur für zwei Sekunden von der Straße abwendet, fährt fast 28 Meter im Blindflug.

Handy-Nutzer sind sich der Gefahr bewusst

Die Erhebungsteams berichteten, dass Handy-Telefonierer auf mehrspurigen Straßen eher rechts fuhren und sichtbar mehr Abstand zum Vordermann hielten. Aus dieser Beobachtung wird gefolgert, dass die Menschen offenbar sehr genau wissen, wie gefährlich ihr Verhalten ist.

Der Anteil der Handy-Telefonierer am Steuer liegt bei Männern (3,1 Prozent) etwas höher als bei Frauen (2,7 Prozent). An Werktagen ist die Ablenkungsquote dabei spürbar höher als am Wochenende. Auf Landstraßen an Knotenpunkten wie Kreuzungen oder Einmündungen telefoniert noch jeder 50ste Pkw-Fahrer, innerorts auf gerader Strecke liegt der Wert fast doppelt so hoch.

Baby füttern in voller Fahrt

Die höchste Handy-Quote haben die Beobachter in der Kleinwagenklasse mit 3,8 Prozent festgestellt, während sie in der Luxus- und Oberklasse nur bei 1,6 Prozent lag. Dieses könnte daran liegen, dass höherpreisige Fahrzeuge oft mit Freisprecheinrichtung ausgestattet sind.

Auch durch andere Tätigkeiten lassen sich Autofahrer ablenken: Die Bedienung von Radio oder Navigationssystem, Essen, Trinken, Rauchen oder sogar Rasieren und Schminken am Steuer – solche Ablenkungen machen einen Anteil von 2,9 Prozent aus. Unter anderem wurde eine Mutter beobachtet, die während der Fahrt ihr auf dem Beifahrerplatz sitzendes Kleinkind mit Brei fütterte.