Herstellerzulassungen Jeder zehnte Neuwagen bleibt beim Hersteller

Foto: Martin Meiners

Der deutsche Pkw-Markt war im vergangenen Jahr nur stabil, weil die Hersteller immer mehr Autos selbst abnehmen.

Damit es mit den Zulassungszahlen überhaupt noch bergauf geht, lassen die Autobauer viele Fahrzeuge auf ihren Namen zu. 2014 in Deutschland jeden zehnten Neuwagen. Die Quote von 9,8 Prozent bedeutet einen neuen Rekord, wie aus einer Studie des Center of Automotive Research (CAR) an der Universität Duisburg-Essen hervorgeht. Im Vorjahr lag die Zahl noch bei 9,2 Prozent, 2005 gar bei 5,1 Prozent.

In der Regel handelt es sich bei den Eigenzulassungen um Dienstwagen oder Mitarbeiterfahrzeuge mit besonders günstigen Konditionen; nach kurzer Zeit landen die Autos als junge Gebrauchte dann auf dem freien Markt. Die höchste Quote haben die deutschen Hersteller – allein, weil sie über größere Organisationen verfügen als die Importmarken.

Jeder fünfte neue VW bleibt im Unternehmen

Beim Marktführer VW waren zuletzt 21,7 Prozent der neu zugelassenen Pkw auf das Unternehmen selbst zugelassen. Ähnlich war die Quote bei Porsche mit 21,4 Prozent, es folgten Audi, Mini, BMW und Mercedes – jeweils mit zweistelligen Werten. Allen Marken gemein ist zudem, dass der Eigenzulassungsanteil im Vergleich mit 2010 deutlich gestiegen ist. Bei VW etwa kommen auf knapp 270.000 im Inland Beschäftigte mittlerweile fast 200.000 Neuzulassungen. Bei Daimler müssen sich immerhin sechs Mitarbeiter einen Wagen teilen.

Die Verfasser der Studie halten den Trend für bedenklich. Er sei ein Zeichen dafür, dass man über Rabatte den Markt machen will. Einen Wirt, der jedes zehnte Bier in seiner Kneipe selbst trinke, könne man sich schlecht als erfolgreich vorstellen.