Höhere Kfz-Steuer ab September Neuer Normzyklus erhöht Kosten

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Durch die neue WLTP-Norm steigt neben dem Normverbrauch auch der CO2-abhängige Teil der Kfz-Steuer. In Einzelfällen kann es bis zu 70 Prozent teurer werden.

Hat ein Autokäufer auf der Suche nach einem Neuwagen die Umstellung auf eine neue Abgasnorm in der Vergangenheit eher beiläufig zur Kenntnis genommen, dürfte er jetzt etwas interessierter, wenn auch machtlos, hinsehen. Ab dem 1. September werden nur noch Neuwagen zugelassen, die die Abgasnorm Euro 6c erfüllen. Hier wird der Verbrauch des Fahrzeugs mit einem neuen Standard namens WLTP gemessen, der realistischere, also in den meisten Fällen höhere Werte ergibt. Mit dem Verbrauch steigt naturgemäß der CO2-Ausstoß, an dem die Kfz-Steuer zum Teil bemessen wird. Wie viel mehr der Halter zahlen muss, ist je nach Fahrzeugmodell unterschiedlich.

Betroffen sind nur Neuwagen, die Steuer für Autos im Bestand bleibt unverändert. Wer ein Auto aber ab September erstmals zulässt, muss in Einzelfällen mit bis zu 70 Prozent mehr Kfz-Steuer rechnen, hat der ADAC ermittelt. So steigt beispielsweise die jährliche Abgabe beim VW Up GTI von 50 auf 86 Euro, beim Peugeot 508 mit 1,6-Liter-Turbobenziner mit 180 PS von 92 auf 180 Euro – das sind allerdings Extremfälle. Beim BMW 218i Active Tourer Sport mit Doppelkupplungsgetriebe liegt die Differenz bei einem Plus von 50 Prozent (104 auf 156), für einen Opel Grandland X mit 2,0-Liter-Diesel und Automatik zahlt man nach Berechnung des Clubs ein Drittel mehr (256 auf 342 Euro).

Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer von der Uni Duisburg-Essen geht davon aus, dass im Schnitt für einen Neuwagen rund 50 Euro mehr Steuer pro Jahr gezahlt werden müssen. „Gängige Prognosen lauten, dass man beim WLTP-Test mit 20 Prozent höherem Treibstoffverbrauch und damit höheren 20 Prozent CO2-Emissionen rechnet“, so der Professor. Nach seiner Berechnung ergibt sich für den Finanzminister bei 3,3 Millionen Neuwagen eine zusätzliche Kfz-Steuereinnahme von rund 170 Millionen Euro für das Jahr 2019.