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Hyundai i20 (2020) im Fahrbericht Solo für Selbstständige

Hyundai i20 2020 Foto: Hyundai 14 Bilder

In großen Fuhrparks ist der Hyundai i20 eher selten zu sehen. Die dritte Generation des Polo-Konkurrenten führt einige gute Argumente im Gepäck, um das zu ändern.

Solo-Selbstständige und kleine Handwerksbetriebe mögen den Hyundai i20 gern. Sie machen bisher 16 Prozent der Gesamtzulassungen aus. In ertraglosen Pandemie-Zeiten steht denen jedoch ganz offensichtlich wenig der Sinn nach Autokauf, weswegen sich der Flotten-Anteil im laufenden Jahr mal eben halbiert hat. Die Neuauflage hat jedoch auch das Zeug, in größeren Fuhrparks in die Policies zu kommen.

Da ist an erster Stelle der unveränderte Einstiegspreis. Nach wie vor startet der i20 ab 12.060,34 Euro (alle Preise netto) trotz neuer Technik und umfangreicherer Ausstattung, die vor allem in punkto Sicherheit zulegte. So sind nun beispielsweise immer ein Müdigkeitswarner, Verkehrszeichenerkennung sowie Spurhalte-, Fernlicht- und Notbremsassistent inklusive Fußgängererkennung an Bord. Allerdings gibt es die Grundausstattung auch nur mit einem Vierzylinder-Saugbenziner mit 84 PS und Fünfganggetriebe. Wer in den Genuss der Turbobenziner sowie der vielen Komfort- und Multimedia-Neuerungen kommen will, sollte deshalb mindestens zur Ausstattung Selection (ab 14.697 Euro), besser noch Trend (ab 16.210 Euro) greifen, von der Hyundai auch mehr als die Hälfte aller Verkäufe erwartet. Dann erst sind beispielsweise das digitale Cockpit, 8-Zoll-Tochscreen inklusive kabelloser Smartphone-Integration und -Ladefläche sowie viele der zahlreichen Fahrassistenten an Bord.

Spritziger Dreizylinder, cleveres Getriebe

Vor allem aber auch der spritzige Dreizylinder-Turbobenziner mit 48-Volt-Mildhybrid-System, den es in zwei Leistungsstufen gibt. Schon die kleinere Version des 1.0 T-GDI mit 100 PS zeigte sich bei unseren Testfahrten als äußerst munterer Geselle. Besonders gut gefällt uns das neu entwickelte Sechsganggetriebe mit elektronischer Kupplung. Schalten und Pedale treten muss man hier zwar immer noch, doch geht das leicht und mühelos von der Hand. Vorteil des neuen Systems: Dank des Startergenerators wechselt der Motor beim Ausrollen mit eingelegtem Gang in den Pausenmodus – angezeigt durch ein kleines Segelboot im Display – und spart so Sprit. Drückt der Fahrer wieder aufs Gas- oder Bremspedal, schaltet sich der Motor unmerklich zu.

Und geht dann durchaus flott zur Sache. In gut zehn Sekunden geht es auf Landstraßentempo und dann weiter bis 188 km/h. Die Lenkung folgt dabei direkt und präzise dem Willen des Fahrers, das Fahrwerk ist straff, aber nicht unkomfortabel gestimmt. Allein die aufgezogenen 17-Zoll-Räder rollen etwas hart ab. Lässt man es ruhiger angehen, überzeugt der i20 im städtischen Gewusel mit Wendigkeit und guter Rundumsicht, über Land mit spritzigen Zwischenspurts und lässiger Laufruhe. Erst recht, wenn für 1293 Euro Aufpreis das Doppelkupplungsgetriebe aufmerksam und nahtlos die sieben Stufen wechselt. Die stärkere Variante mit 120 PS zeigt da kaum einen Mehrwert.

Am Ende dürfte auch das neue Design großen Gefallen finden. Egal aus welcher Richtung man schaut, der 4,04 Meter lange Kleinwagen macht eine gute Figur. Großer Sechseck-Grill und LED-Scheinwerfer sowie die scharfen Linien der Karosserie wirken eigenständig.

Auch das Interieur wirkt sehr modern und auf dem neusten technischen Stand. Cockpit, Instrumententräger und Mittelkonsole sehen übersichtlich und hochwertig aus, auch wenn der Klopftest das eine oder andere Plastikteil offenbart. Ein wahrer Blickfang ist das 10,25 Zoll große Farbdisplay hinterm Lenkrad, das in brillanter Darstellung animierte Rundinstrumente sowie frei konfigurierbare Fahr- und Bordinfos anzeigt. An diesem schließt sich ein sauber in die Mittelkonsole integrierter Touchscreen an. Damit lassen sich alle Infotainment-Funktionen einfach und selbsterklärend aufrufen. Einziger Haken: er ist immer nur in Verbindung mit dem Navigationspaket inklusive Bose Soundsystem und geräuschreduzierender Frontscheibe für 1275,86 Euro zu bekommen. Damit ist dann immerhin unterwegs für Unterhaltung gesorgt – und der Hyundai findet seinen Weg vielleicht auch wieder vermehrt in Fuhrparks.

Test Hyundai i10 N Line (2020)
Flotter Feger