Dem Jeep Grand Cherokee ist kein Weg zu weit und keine Straße zu schlecht. Der Geländewagen verbindet Offroad- mit hoher Alltagstauglichkeit.
SUV oder Geländewagen, im Alltag purzeln die Begriffe munter durcheinander. Beim Jeep Grand Cherokee aber gibt es keine Diskussion. Diese 4,83 Meter lange rollende Trutzburg hat mit „Sports“ nichts am Hut. Zwar macht er mit seinem riesigen Innenraum, der fast schon Transporter-Ausmaße erreicht, noch ein wenig auf „Utility Vehicle“, also auf nützliches Fahrzeug.
Doch im Grunde ist das alles Pillepalle: Dieser Jeep ist kein weichgespülter Boulevard-Cruiser, der mit etwas mehr Bodenfreiheit das große Offroad-Abenteuer vorgaukelt. Er ist ein Geländewagen im XXL-Format, in den man nicht einsteigt, sondern den man erklimmt. Eckig, kantig, mit allen 4x4-Fahrhilfen ausgestattet und vor allem big: Alles ist groß, Sitze, Lenkrad, Platzangebot, Kofferraum. Sogar die Türen. Frauen stehen auf SUV? Parken Sie dieses Auto mal bergauf. Wenn Ihnen Ihr Seelenheil etwas wert ist, werden sie ganz zum Kavalier und öffnen der Dame die gefühlt zwei Tonnen schwere Tür. Nein, der Cherokee ist der Häuptling unter den großen Offroadern und gemacht für Männer.
Großer Auto, aber mäßiger Durst
Doch bevor jetzt gleich die Ökologen unter den Fuhrparkmanagern ihre CO2-getriebene Dienstwagenregelung hervorholen: Jawohl, 250 Diesel-PS sind selbst für einen großen Geländewagen ziemlich viel. Aber nein: Das Auto ist kein Schluckspecht. Seit Fiat mitredet und die Sechszylinder-Motoren über den großen Teich schickt, passt das. Mit neun Liter muss man rechnen, was mit an der sehr lang übersetzten und komfortablen Achtgang-Automatik von ZF liegt.
Und wir sprechen hier von einem leer locker 2,3 Tonnen schweren und über 200 km/h schnellen Koloss. Aber dieses Tempo mag der Ami nicht, da fühlt er sich getrieben. Luftgefedert komfortabel Cruisen ist seine Leidenschaft, gerne geradeaus, damit die indirekte Lenkung in schnellen Kurven nicht in die Bredouille kommt.
Wer aber braucht solch ein Auto? Sicher niemand, der nur in der Stadt unterwegs ist. Obwohl der kantige Jeep einigermaßen übersichtlich ist, einen erstaunlich kleinen Wendekreis hat und sich mithilfe von Parkpiepsern und Rückfahrkamera selbst durch enge Parkhäuser bugsieren lässt. Glücklich mit dem Jeep werden extrovertierte Architekten, Bauleiter oder Hobbyreiter, die mit ihrem Firmenwagen weder Matsch noch Schotter scheuen oder bis zu drei Tonnen an den Haken nehmen.
Alles drin, alles dran
Zumal der Wagen sehr viel Ausstattung zum fairen Preis mitbringt. Klimatisierte Ledersitze, Glasdach, Luftfederung, Radartempomat, Navigation, Soundsystem, Xenonlicht: Die knapp 57.000 Euro netto teure Ausstattung Summit ist quasi das All-inclusive-Modell. Was wir uns wünschen würden? Eine kräftigere Heizung, eine logischere Sprachsteuerung, besser konturierte Sitze – und ein Blockhaus fernab aller asphaltierten Straßen.