Kaufberatung Seat/Cupra Leon 1.4 e-Hybrid (2021) Welcher ist die bessere Wahl?

Seat/Cupra Leon 2021 Foto: Hanno Boblenz 13 Bilder

Seat oder Cupra, konventionell oder sportlich? Wir klären, welcher Kombiversion des Leon mit Plug-in-Antrieb die bessere Wahl ist.

Käufer eines Leon stehen vor der Qual der Wahl: Sowohl Fünftürer als auch Kombi werden von beiden spanischen Marken angeboten. War der vorige Leon Cupra nur eine Ausstattungslinie des Seat, wurde aus Cupra mittlerweile eine Marke mit eigener Identität. In ihrer sportlichen Ausrichtung unterscheidet sie sich deutlich von Seat. Wie aber wirkt sich das auf den als Firmenwagen so beliebten Leon aus? Wir vergleichen die beiden Sportstourer mit 204 PS starkem Plug-in-Antrieb.

Kosten: Der Cupra sticht

Den Cupra 1.4 e-Hybrid gibt es nur in einer Ausstattung. Kostenpunkt: 32.437 Euro (alle Preise netto). Ihm gegenüber stellt Seat den 30.610 Euro teuren Leon FR. Der Preisvorteil des Seat schwindet allerdings bei näherer Betrachtung schnell. Navigationssystem, Voll-LED-Scheinwerfer, schlüsselloser Zugang, 18- statt 17-Zoll-Räder, Sportfahrwerk mit adaptiven Dämpfern verbaut Cupra serienmäßig. Zusammen mit einigen weiteren Extras summieren sich diese Goodies auf rund 3.750 Euro. Damit aufgerüstet, würde der Seat Leon 1.4 e-Hybrid rund 34.500 Euro kosten. Klarer Preisvorteil also für Cupra.

Innenraum: Mut zur Farbe?

Bei Seat dominiert konventionelles Schwarz und Grau, Cupra setzt farbige Akzente, beispielsweise in Form von Ziernähten oder an den Umrandungen der Belüftungsdüsen. Sportsitze finden sich in beide Modelle, doch das Cupra-Gestühl hat den Fahrer etwas fester im Griff. Der Seat wird über einen Knopf in der Mittelkonsole gestartet, beim Cupra sitzt der Schalter am offensiv mit dem kupferfarbenen Markenlogo versehenen Lenkrad. Ob dezent oder farblich etwas aufgeregter: Welcher Innenraum besser gefällt, bleibt eine Frage des persönlichen Geschmacks. Denn in Sachen Raumangebot unterscheiden sich beide Modelle nicht.

Fahren: Zweimal Sportfahrwerk

In Fahrt gibt sich der Cupra klar als der sportlichere Vertreter der Spanier zu erkennen. Etwas straffer abgestimmt, ohne es jedoch mit der Härte zu übertreiben, gibt er sich auch dank der Progressivlenkung energischer in schnellen Kurven. Der Seat FR hat zwar auch ein Sportfahrwerk. Trotzdem wären hier die 700 Euro für die adaptiven Dämpfer gut angelegt. Speziell, wenn man Gasannahme, Tempomat und Dämpfung individuell einstellt. Wer beispielsweise lange Strecken gerne komfortabel gefedert, aber dynamisch beschleunigend fahren will, kann das so abspeichern.

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Antrieb: Keine Unterschiede

Ansonsten nutzen beide Modelle die gleiche technische Basis. Der 150 PS starke Benziner und der 115-PS-Elektromotor kommen zusammen auf 204 PS Systemleistung, die für souveränes Fahren im Alltag völlig genügt. Der 12,8 kWh große Akku reicht in der Praxis für rund 45 Kilometer. Das Zusammenspiel zwischen beiden Antrieben klappt spielerisch. Außerdem nutzt das System im Hybridmodus die Navidaten, um mit dem Strom hauszuhalten und um dort, wo es Sinn ergibt, den Benziner zuzuschalten, auf der Autobahn etwa oder am Berg. "Hybrid" muss man aber manuell aktivieren, standardmäßig startet der Wagen im E-Modus.

Fazit: Ein klarer Gewinner

Die Frage nach dem besseren Kauf entscheidet letztendlich das Budget. Wer mit einem Seat Leon in FR-Ausstattung liebäugelt und nur einige weitere Extras wie Navigation und LED-Licht auf seiner Wunschliste hat, landet vom Preis her ganz fix über dem Cupra, der dann das bessere Gesamtpaket liefert. Die 2.175 Euro Differenz im Grundpreis relativieren sich spätestens beim Wiederverkauf, wo der gebrauchte Cupra als begehrter Newcomer einen höheren Preis erzielen dürfte als der Seat. Und wer’s richtig knallen lassen will, hat erst gar keine Wahl: Die 245 PS stärkere Version des 1.4 e-Hybrid gibt’s nur als Cupra für 40.095 Euro.

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