Als erster Kia bekommt der Xceed ein digitales Cockpit und das neueste Online-Infotainmentsystem. Wir sagen, was der stylische Crossover noch kann.
Kia Ceed und kein Ende: Nach Fünftürer, Kombi und Shooting Brake schieben die Koreaner jetzt einen SUV nach. Genauer: einen Crossover. Denn der ab knapp 18.000 Euro (alle Preise ohne Mehrwertsteuer) teure Xceed verzichtet auf Allradantrieb und hat trotz der etwas erhöhten Bodenfreiheit keine Geländeambitionen. Außerdem sieht der nur 1,49 Meter hohe Wagen mit seinem nach hinten abfallenden Dach fast aus wie ein Sportcoupé.
Design sei für die potenziellen Kunden ganz wichtig, glaubt Kia-Chef Steffen Cost, der dem neuen Modell das größte Verkaufspotenzial in der Ceed-Baureihe zutraut. Möglich wär’s: Dieses Auto ist ein Kopfverdreher, speziell in der Quantumgelb genannten neuen Lackierung. Hohe und lange Motorhaube, flache Silhouette, große Räder – dieses Prinzip funktioniert eben auch bei einem nur 4,40 Meter langen Auto.
Im Innenraum kommt der Xceed seinen Schwestermodellen schon näher. Allerdings hat er bereits das neue Infotainment- und Navisystem mit 10,25 Zoll großem Bildschirm, das die anderen Modelle demnächst ebenfalls bekommen sollen. Wischen, zoomen, wegschnippen: Die Bedienung ist so einfach wie auf einem Tablet, auch weil das Display schnell reagiert. Die Bedienlogik von Kia haben wir bereits beim normalen Ceed gelobt und auch hier klappt das alles intuitiv. Da der Wagen serienmäßig und sieben Jahre lang kostenlos online geht, zeigt er auch Wetterdaten, Tankstellenpreise oder Echtzeit-Verkehrsinfos übersichtlich an. Dazu gibt’s die passende App mit Standort- und Fahrzeuginfos, bis hin zu Diagnose- und Wartungsdaten. Damit lassen sich praktischerweise Ziele vom Smartphone oder vom PC im Büro aus direkt in die Navi überspielen.
Gestochen scharf werden auch die Rundinstrumente in Kias erstem digitalen Cockpit dargestellt. Allerdings sind die Möglichkeiten sehr begrenzt, individuelle Ansichten auf das 12,3 Zoll große Display aufzuspielen. Es gibt lediglich ein kleines Feld, indem sich der Fahrer wahlweise Bordinfos oder Navipfeile anzeigen lassen kann. Eine Straßenkarte im Sichtfeld oder unterschiedliche Farben soll es erst später geben.
Das ändert nichts an der hochwertigen Anmutung, die der Innenraum hinterlässt. Wobei Kia Mut zur Farbe belohnt: Bestellt man den Xceed in der Launch-Edition (ab 26.380 Euro), so lockern gelbe Ziernähte und Designelemente das etwas triste Interieur auf. Dazu gibt’s wabenförmig abgesteppte Stoff-Ledersitze, auf denen zumindest vorne auch langbeinige Passagiere bequem untergebracht sind. Zumal man gut vier Zentimeter höher sitzt als im Fünftürer, was das Ein- und Aussteigen spürbar erleichtert. Hinten geht es in dieser Fahrzeugklasse naturgemäß enger zu. Gleiches gilt fürs 426 Liter große Heckabteil, das ein Täschchen weniger bunkert als beispielsweise ein Audi Q3 Sportback oder ein BMW X2.
Zum Verkaufsstart Ende September 2019 steht der Wagen in fünf Motorisierungen bei den Händlern. Von den drei Benzinern mit 120 bis 204 PS können wir besonders den 140 PS starken 1.4 T-GDI empfehlen. Der Turbobenziner hängt gut am Gas, läuft leise und hat immer genügend Reserven. Alternativ bleibt Kia dem Diesel treu, was Vielfahrern entgegenkommt. Der 136 PS starke 1.6 CRDi (ab 22.500 Euro) hinterließ schon bei unserer Kaufberatung des Ceed Kombi einen guten Eindruck und wird auch in einer 115-PS-Version angeboten (knapp 20.000 Euro).
Trotz des etwas erhöhten Schwerpunkts zeigt der Xceed sportliche Ambitionen mit präziser Lenkung und straffer Federung. Beim empfehlenswerten Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe (1.680 Euro) kann man zusätzlich den Sportmodus aktivieren, mit verschärfter Lenkung und Gasannahme.
Weitere Karosserievarianten vom Ceed plant Kia nicht. Dafür wird sich noch einiges bei den Antrieben tun: Für 2020 haben die Koreaner einen 141 PS starken Plug-in Hybriden angekündigt. Dessen 8,9-kWh-Akku dürfte in der Praxis für knapp 50 Kilometer elektrische Reichweite gut sein. Die Benziner- Elektro-Kombination soll es auch für den Ceed Sportswagon geben, ebenso wie den Mildhybriden mit 48-Volt-Bordnetz.