Kindertransport per Fahrrad Crashtest zeigt Sicherheitslücken

ADAC Test 2021 Foto: ADAC/Uwe Rattay

Für den Kindertransport per Fahrrad kommen mittlerweile mehrere Systeme im Alltag zum Einsatz. Doch der Nachwuchs ist bei Unfällen nicht überall gleich gut geschützt.

Anhänger, Lastenrad, Kindersitz – es gibt viele Möglichkeiten, den Nachwuchs auf einem Fahrrad zu transportieren. Welche Variante den besten Unfallschutz für Kinder bietet, hat der ADAC bei einem Vergleich von fünf Transportsystemen überprüft. Dabei wurde das Verletzungspotenzial mit zwei 1,5 bis 3 Jahre alten Kinder-Dummies bei einem Zusammenstoß im 45-Grad-Winkel mit einem 30 km/h schnellen Pkw simuliert.

Den in dieser Versuchsanordnung besten Unfallschutz bietet demnach das Backpacker-Lastenrad, bei dem zwei Kindersitze auf dem langen Gepäckträger montiert waren. Sofern sichere Sitze verwendet werden, sieht der ADAC die erhöhte Sitzposition als besonderen Vorteil, denn beim Aufprall befinden sich die Kinder außerhalb vom direkten Crashbereich.

ADAC Test 2021 Foto: ADAC/Uwe Rattay
Die Transportbox beim dreirädrigen Lastenrad kann schützen, doch wenn das Fahrrad kippt, kann es in den Gegenverkehr schlittern.

Im Fahrradhänger befinden sich Kinder zwar aufgrund der niedrige Sitzposition klar im Aufprallbereich, dennoch attestieren die Tester dieser Variante einen insgesamt ebenfalls guten Schutz aufgrund der Gurtfixierung und dem stabilen Rahmen.

Auch eine Transportbox kann Kindern beim Aufprall Schutz bieten. Die Tester monierten bei den beiden Lastenradtypen, einem Dreirad mit Frontbox und einem einspurigen Long-John- Lastenrad, das diese beim Aufprall jeweils umkippten und über die Straße schlitterten. Das berge wiederum die Gefahr einer Kollision mit dem Gegenverkehr, so der ADAC.

ADAC Test 2021 Foto: ADAC
Bei den Lastenrädern mit Transportbox wurde das Crashverhalten nur mit "ausreichend" benotet.

Am schlechtesten abgeschnitten hat das Nachläufersystem, bei dem das Kind auf seinem Kinderfahrrad gezogen wird. Hier können Beine und Hüfte direkt vom Pkw getroffen werden, zudem prallte der Dummy mit dem Kopf auf dem Asphalt.

Lesen Sie auch Kinder im Firmenwagen ADAC testet Kindersitze

Getestet wurden außerdem die Komforteigenschaften, die im Fall des gefederten Anhängers als die mit Abstand besten bewertet wurden. Empfohlen wird deshalb, unbedingt noch in ein optionales Federsystem zu investieren.