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Land Rover enthüllt neuen Discovery "Man könnte, wenn man wollte"

Land Rover Discovery Foto: Jaguar Land Rover 16 Bilder

Fahren, wo andere passen müssen: Am Vorabend des Paris Salons 2016 zeigten die Briten ihren neuen Offroader Flottenmanagern aus 30 Ländern.

"The weather is going to smile on Jaguar Land Rover –Das Wetter meint es gut mit Jaguar Land Rover." Jan Harnett, Einkaufs- und Vertriebsvorstand von JLR bezog seine Aussage zwar auf den blauen Himmel über der britischen Botschaft in Paris, kurz bevor er das Tuch vom neuen Discovery zog. Aber irgendwie meinte er auch die Großwetterlage, die derzeit die Geschäfte der beiden Marken begünstigt. Fünf neue Modelle brachten die Briten in den letzten zwei Jahren auf den Markt, 40 Prozent Firmenkunden, Tendenz steil steigend.

Und jetzt also der Discovery, der im Frühjahr 2017 in den Handel kommt und auf dem Pariser Autosalon in Paris erstmals zu sehen ist. "Es ist ein Land Rover, es ist ein Discovery", bejubelt Ken Forbes den fast fünf Meter langen Discovery. Der oberste Flottenverkäufer spricht von einem radikalen Aufbruch. Oder meint er eher einen radikalen Umbruch? Auf den ersten Blick ist vom kultig eckig kantigen Vorgänger nicht mehr viel übrig geblieben. Sah der Vorgänger vor allem am steilen Heck noch aus wie mit der Kreissäge aus dem Vollen gefräst, wirkt der Discovery 2017 fast ein wenig weichgespült. Wenigstens die Ur-DNA ließen ihm die Designer: Kiemen an den vorderen Kotflügel, die leicht ansteigende Seitenlinie sowie den markanten Dachhöcker, der beim neuen Modell aber nur noch angedeutet ist.

450 Kilo leichter, 17 Prozent sparsamer

Damit passt sich nun der letzte Landy dem aktuellen Markendesign an. Finbar McFall, Marketing Direktor von Land Rover, erklärt den angereisten Flottenmanagern die Vorzüge des neuen Discovery: 450 Kilo leichter, 17 Prozent sparsamer, 180 Diesel-PS stark, aber nur 159 g CO2-Ausstoß. Die Flottenmanager im Garten der britischen Botschaft nehmen es zur Kenntnis, ebenso wie die 90 Zentimeter Wattiefe, die ausgefeilten Offroad-Antriebskonzepte und die 3,7 Tonnen Anhängelast. Man sieht die Skepsis, das "Brauchen- wir-das-wirklich?" in manchen Augen.

Doch dann kommt McFall auf die echten Neuerungen des 4,97 Meter langen und immerhin 1,93 Meter hohen Offroaders zu sprechen. So passt sich das Fahrwerk des mit fünf oder sieben Sitzen lieferbaren Briten dank Luftfederung den Bedürfnissen an: Beim Beladen geht der Wagen vorne in die Knie, damit sich das Heck hebt und man ihn leichter beladen kann. Wird die Tür geöffnet, senkt sich das Auto zum bequemeren Ein- und Aussteigen um 2,5 Zentimeter ab. Die Sitze lassen sich elektrisch klappen, verschieben und flach legen, auch per Fernbedienung über eine App. Sieben vollwertige Sitze sollen den Disco zum Großraumtaxi für kinderreiche Familien oder zum Kollegen-Shuttle machen. Die erste Sitzprobe bestätigt das versprochen luftige Raumkonzept.

Und damit sich Kind und Kegel oder die mitreisenden Belegschaft unterwegs digital betätigen können, gibt es ein komplette, zeitgemäße Infotainment-Architektur. Alleine neun USB-Anschlüsse sorgen dafür, dass keinem Endgerät der Strom ausgeht. Monitore in den Kopfstützen, HDMI-Anschlüsse, 12-Volt-Steckdosen, Online-Navigation mit Street View, Fahrzeug-Hotspot – in Sachen Connectivity wollen die Briten nichts anbrennen lassen. Zusätzlich haben sich die Briten noch einen besonderen Gag einfallen lassen: Die Kamera des Trailerassist spiegelt beim Rückwärtsfahren mit Anhänger eine fast 180 Grad breite Rückansicht auf den Bildschirm. Der Fahrer kann das Lenkrad loslassen. Vielmehr steuert er das Gespann über den Controller in der Mittelkonsole. Leitlinien auf dem Bildschirm zeigen ihm, wohin der Wagen lenkt.