Ari Fleet Rasantes Wachstum

Majk Strika, ARI Fleet Foto: Thomas Küppers

Ari Fleet will den deutschen Markt aufmischen. Verkaufschef Majk Strika erklärt die
Strategie des Flottenmanagement-Dienstleisters.

Ari Fleet Germany ist 2013 mit der Übernahme von HPI Fleet und Fleet Level+ in den deutschen Markt eingestiegen. Seit März 2014 ­gehören auch der Remarketingspezialist Fleet4sale und die IT-Division Netcar 24 zum amerikanischen Ari-Konzern. 2014 legte der Bestand nach eigenen Angaben um 45 Prozent von 20.000 auf 30.500 Einheiten zu. Im Mittelpunkt ­stehen größere gemischte Fuhrparks mit einem hohen Transporter-Anteil.

Ari Fleet Gemany war in den letzten Jahren auf Einkaufstour. Was kommt als Nächstes?

Majk Strika: Nun konzentrieren wir uns  auf organisches Wachstum. Die Zugehörigkeit von Ari Fleet zur Holman ­Gruppe, einem seit 80 Jahren familiengeführten Unternehmen, gibt uns die Möglichkeit, langfristig zu planen. Dadurch sind wir nicht quartalsgetrieben und können Kundenwünsche zielgerichtet und nachhaltig erfüllen.

Wen sehen Sie als Wettbewerber?

In unserem Segment gibt es keine Wettbewerber, die Kunden über verschiedene Fahrzeugklassen wie Transporter, Lkw, Pkw und Sonderfahrzeuge hinweg mit unserer Service­tiefe bedienen können.

Welche Strategie verfolgt Ari Fleet?

Wir sind angetreten, um mittel- und langfristig in Deutschland und Europa Markt- und Qualitätsführer im Bereich Fleet­management zu werden. Vor allem im Bereich Transporter haben viele Flottenbetreiber einen sehr großen Bedarf. Das liegt unter anderem daran, dass Transporter nie zum Kerngeschäft der Leasinggesellschaften gehörten. Darüber hinaus gibt es bisher keinen anderen Anbieter, der volle Kostentransparenz durch eine offene Kalkulation garantiert.

Wo liegen dann die Stärken von Ari?

Wir wollen Kunden mit gemischten Fuhrparks bis hin zu Flurförderfahrzeugen die Möglichkeit einer volltransparenten Lösung auf Ist-Kosten-Basis anbieten. Dabei betreuen wir den Prozess vom Einkauf über den Lebenszyklus der Fahrzeuge bis hin zum Remarketing. Wir positionieren uns als proaktiver Flottenmanager, nicht als Verwalter.

Was bedeutet das genau?

Einen Schwerpunkt stellt das Wartungs- und Reparaturmanagement dar. Hier legen wir Wert auf die Kompetenz unserer Mitarbeiter. Beispielsweise stellen wir laufend Fahrzeugmechaniker ein.

Lohnt sich die offene Kalkulation für Flottenbetreiber wirklich? Oder sind doch Pauschalen die bessere Lösung?

In Amerika laufen 95 Prozent aller Leasingfahrzeuge in einer offenen Kalkulation. Dabei gibt es keine versteckten Margen und Risikoprämien wie in Deutschland. Es wird klar aufgezeigt, welche Kosten bei der Wartung tatsächlich angefallen sind. Diese werden auch so transparent abgerechnet. Anstatt wie beim klassischen Full-Service-Leasing einen monatlichen Pauschalbetrag zu bezahlen, der die Ist-Kosten bei Weitem übersteigt.

Was sparen Flottenbetreiber unterm Strich wirklich?

Bei Reifen und Wartung reden wir bei herkömmlichen Leasinggesellschaften über Aufschläge von 20 bis 30 Prozent. Unsere Kunden können im Rahmen ­einer offenen Abrechnung mindestens die ­genannten Aufschläge einsparen.

Wie finanzieren Sie sich?

In der Regel durch eine transparente Gebühr pro Monat, Modul und Fahrzeug. Bislang gehen viele Flottenbetreiber davon aus, dass es besser ist, das Kosten­risiko auf einen Dienstleister zu über­tragen. Etwa bei der Finanzierung durch Restwertabsicherung oder im Full ­Service durch Wartungs-/Reparaturpauschalen.

Da müssen Sie noch viel Überzeugungsarbeit leisten ...

45 Prozent Wachstum im ersten Jahr sprechen für sich. Es gibt dieses vermeint­liche Risiko im Bereich Wartung und Reparatur nicht und auch nicht bei den Restwerten. Viele Unternehmen haben einen extremen Kostendruck, da kommen wir mit unserem transparenten Modell richtig.

Ari Fleet Germany - Wurzeln in den USA

Ari Fleet gehört zur US-amerikanischen Holman Automotive Group. Das Unternehmen wurde bereits 1948 gegründet und hat sich nach eigenen Angaben zum Marktführer im Bereich Dienstleistungen für komplexe Fahrzeugflotten entwickelt. 2.800 Mitarbeiter betreuen weltweit 1,2 Millionen Fahrzeuge, den größten Teil davon in Nordamerika. Wichtigste Zielgruppe in Deutschland sind Flotten mit Transportern sowie Pkw (30 Prozent) und Lkw (acht Prozent). Den Markteinstieg in Deutschland ebnete im Jahr 2013 Kauf und Übernahme von Fleetlevel+ und HPI Fleet & Mobility. Derzeit betreut die deutsche ­Tochtergesellschaft 30.500 Fahrzeuge. In Europa sind es über 92.000 Einheiten.

Verkaufschef Majk Strika

Majk Strika wechselte im Juli 2014 als internationaler Verkaufsleiter zu Ari Fleet Germany mit Sitz in Stuttgart. Zuvor leitete er den ­Europavertrieb bei GE Capital. Strika ist erfahren im Aufbau strategischer Partnerschaften im Bereich Flotten­management mit großen, internationalen Unternehmen