Logocos Hybride im Fuhrpark

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Logocos rüstet seinen kompletten Fuhrpark auf Hybride um. Die grüne Flotte unterstreicht das Öko-Image des Naturkosmetikherstellers und senkt die Fuhrparkkosten.

Allein Bio-Produkte zu vertreiben ist Logocos nicht nachhaltig genug. Der Naturkosmetikhersteller ist durch und durch ökologisch ausgerichtet. In der Firmenkantine werden ausschließlich regionale Lebensmittel aus rein biologischem Anbau verarbeitet. Im Fuhrpark setzt das niedersächsische Unternehmen auf Elektrounterstützung.

"Nach Ablauf bestehender Leasingverträge wird der Fuhrpark nach und nach komplett auf Hybride umgestellt", erklärt Fuhrparkleiter Ralf Müller. 2017 soll dann der letzte Diesel der insgesamt 29 Fahrzeuge umfassenden Flotte vom Hof sein. Sieben Modelle hat Müller schon angeschafft. Bei den Außendienstlern soll der Toyota Auris Touring Sports Hybrid die restlichen 13 Golf Variant ablösen – zwei sind schon im Einsatz.

Lexus IS 300h statt 5er BMW und Audi A6

Einige Mitarbeiter aus der Bereichsleitung und dem oberem Management fahren schon mit einem Lexus IS 300h. VW Passat Variant, 5er BMW, Audi A6 und Q5 werden durch ihn ersetzt. Nur die Mitglieder des Vorstands können sich beim Dienstwagen noch zwischen verschiedenen Marken entscheiden. Zurzeit stehen der Mercedes E 300 Bluetec Hybrid und der Lexus GS 450h zur Wahl. Auch der neue SUV Lexus NX könnte für Logocos zum Thema werden.

"Mit Toyota und dessen Nobelmarke Lexus beschränken wir uns auf eine Marke und gehen damit weg vom bunten Fuhrpark. Der japanische Hersteller ist momentan der Einzige, der vom Kleinwagen bis zur gehobenen Limousine in allen Fahrzeugklassen Hybride anbietet«, sagt Müller. »Mercedes ist mit seinem Diesel-Hybriden allerdings ein großer Wurf geglückt. Vor allem der niedrige Verbrauch in der Praxis hat uns beim Mercedes überrascht."

Mitarbeiter durften Hybride Probe fahren

Bevor sich Logocos auf Toyota und Lexus festlegte, testete Müller ausgiebig alle auf dem deutschen Markt erhältlichen Hybride. "Ich wollte mich nicht von den ­Fabelverbrauchswerten aus den Verkaufskatalogen blenden lassen. Neben Qualität und Komfort hab ich deshalb bei jedem Testwagen auch genau auf den Verbrauch geachtet", erklärt der Fuhrparkleiter. Die Umwälzung des gesamten Fuhrparks soll ja schließlich nicht nur dem Image zugutekommen. "Klar finden es unsere Kunden gut, dass wir als Naturkosmetikhersteller nicht nur Bio-Produkte verkaufen, sondern auch beim Fuhrpark nachhaltig handeln. Ein weiteres Ziel der Umstellung auf Hybride ist aber auch, die Fuhrparkkosten zu senken."

Müller hat anhand der sieben im Einsatz befindlichen Hybride schon einmal die Gesamteinsparung ab 2017 hochgerechnet: Allein die Spritkosten sinken um 15.000 Euro pro Jahr. Zusammen mit den geringeren Steuern und den attraktiven Leasingraten von Toyota kommt er auf bis zu 30.000 Euro.

Bei den Mitarbeitern musste Müller allerdings Aufklärungsarbeit betreiben. "Viele der Kollegen hatten sich noch nie mit dieser Art von alternativen Antrieben beschäftigt und wussten gar nicht, was auf sie zukommt. Deshalb ließ ich auch die betroffenen Mitarbeiter über einen längeren Zeitraum Probe fahren", so Müller. Die anfängliche Skepsis unter den Mitarbeitern verflog schnell. "Der ein oder andere musste sich nach vielen Jahren mit Handschaltung erst an die Automatik gewöhnen. Ansonsten gab’s nicht viel zu beachten. Ein Hybride fährt sich im Prinzip wie ein normaler Verbrenner."

Hybride nehmen die Aggressivität

Für Müller war jedoch interessant zu sehen, dass sich mit den Hybriden das Fahrverhalten änderte und so auch die Aggressivität beim Fahren verschwand. "Die Fahrer können das Wechselspiel von Energiefluss und Antriebsform auf dem Display beobachten. Das scheint sie anzuspornen, möglichst oft elektrisch und somit behutsam zu fahren", vermutet Müller. Einen kleinen psychologischen Trick hat Müller selbst in den Instrumenteneinstellungen des Lexus IS 300h angewendet. Schaltet der Fahrer in den Sportmodus, dann färbt sich der Drehzahlmesser ab 3.000 Touren von entspannender blauer in warnende rote Farbe.

Die Dienstwagenfahrer, die langjährig nur mit deutschen Fabrikaten unterwegs waren, konnte Müller mit der Qualität der Lexus-Modelle überzeugen. Je nach vorherigem Fahrzeug und Position bekommen die Mitarbeiter Business Line oder Vollausstattung. "Der Lexus bringt bereits eine verhältnismäßig umfangreiche Serienausstattung mit, weil die Business Line bei Firmenfahrzeugen Standard ist", betont der Fuhrparkleiter. Welche Extras den Weg in den Dienstwagen schaffen, spricht Müller mit der Firmenleitung ab.

Wichtige Sicherheitsfeatures sind Pflicht

Die wichtigsten Sicherheits- und Komfortfeatures sind immer an Bord. "Alle Modelle sind weiß lackiert und mit ­Xenon-Scheinwerfern, Klimaautomatik, Parksensoren, Rückfahrkamera, Freisprecheinrichtung und Navi ausgestattet. Der Fahrer soll sich schließlich wohlfühlen", so Müller. Auch die Lordosestütze für den Fahrer ist bei ihm Pflicht. Immerhin sind die Kollegen jährlich zwischen 40.000 und 70.000 Kilometer unterwegs.

Weitere Zusatzausstattung gibt es in der Regel aber nicht. Bei Einzelwünschen wie beispielsweise Anhängerkupplung oder Schiebedach kommt man den Kollegen aber entgegen. Die allgemeine Vorgabe ist dennoch klar: möglichst geringe Leasingraten. Denn nachhaltiges, gesundes Fuhrparkmanagement wird eben nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch betrieben.