Matrix-Scheinwerfer Passgenaues Licht

VW Touareg 2018 Foto: VW

Für Firmenwagen ein unverzichtbares Extra: Statt nur zwischen Fern- und Abblendlicht ­umzuschalten, ermöglichen Matrixscheinwerfer einen maßgeschneiderten Lichtkegel.

Abstandstempomat, Totwinkelwarner: Immer mehr Assistenten finden sich in modernen Dienstwagen. Doch am Licht wird gern gespart. Zu Unrecht. Zwar sind helle LED-Scheinwerfer mittlerweile in Autos der Kompakt- und Mittelklasse Standard, trotzdem lässt sich die Lichtqualität mit Matrixscheinwerfern toppen. Statt nur zu erlauben, zwischen Abblend- und Fernlicht umzuschalten, schaffen sie den Spagat zwischen maximaler Lichtausbeute und blendfreiem Licht.

Der Begriff "Matrix" hat in diesem Fall nichts mit Keanu ­Reeves’ Abenteuern in einer virtuellen Welt zu tun. Vielmehr ist laut Duden damit ein Schema waagerechter Zeilen und senkrechter Spalten gemeint. Genau in einer solchen Tabellenform sind die Leuchtdioden angeordnet. Je nach Hersteller und Preisklasse unterschiedlich viele, angefangen bei einer Handvoll in güns­tigeren Modellen bis zu weit über 100 LEDs in aktuellen Oberklassefahrzeugen. Ganz neue Systeme, sogenannte HD- oder Beamerscheinwerfer, die mit LED-Halbleiterschichten arbeiten, kommen sogar auf mehrere Tausend einzelne Lichtpunkte pro Scheinwerfer.

Für die volle Lichtausbeute müssen alle LEDs angeknipst werden. Das ist zum Beispiel nachts auf einsamen Landstraßen optimal. Ansonsten würde das helle Licht andere Verkehrsteilnehmer stark blenden und gefährden. Deshalb überwacht das System per Kamera die Straße. Erkennt sie entgegenkommende oder vorausfahrende Autos, ein Motorrad oder auch einen Fußgänger, schaltet das System in Sekundenbruchteilen diejenigen Lichtpunkte aus, die genau diese Stelle beleuchten. Stellt man sich das Matrixlicht als Tabelle auf der Straße vor, werden also einzelne Zellen abgedunkelt. Da sich aber sowohl das eigene als auch die anderen Autos bewegen, wird der Lichtkegel fortlaufend angepasst, indem neue Bereiche aus- und andere wieder eingeschaltet werden.

Der Vorteil: Das Licht fließt praktisch um den Gegenverkehr herum, ohne ihn zu blenden. Trotzdem wird so eine gute Ausleuchtung der übrigen Fahrbahn erreicht. Das klassische Fernlicht müsste man dagegen komplett ausschalten. Außerdem lässt sich mit der Matrixtechnik eine Kurvenlichtfunktion realisieren. Selbst mit Teilbeleuchtung lässt sich die eigene Fahrbahn in Kurven gezielt ausleuchten.