Der Mazda CX-5 erfährt nach etwas mehr als einem Jahr eine leichte Überarbeitung. Alle Motoren erfüllen nun die strenge Euro 6d-temp-Norm.
Was für VW der Golf ist, ist für Mazda der CX-5. In den ersten sieben Monaten diesen Jahres verkauften die Japaner kein Modell öfter als den kompakten Hochbeiner. Mit 11.288 Neuzulassungen bleibt er zwar hinter dem Klassenprimus Tiguan zurück, findet sich aber zwischen den koreanischen Modellen Hyundai Tucson (15.181) und Kia Sportage (8.009) wieder. Vor gut einem Jahr kam die zweite Generation des CX-5 auf den Markt. Seitdem wurde die Palette schon um einen 2,5-Liter-Benziner mit Zylinderabschaltung ergänzt.
Typisch für Mazda verzichtet das Aggregat auf einen Turbolader. Und das kommt bei Kunden gut an: Knapp ein Drittel entscheidet sich für den 194 PS starken Motor. Wie alle Autohersteller kämpft auch Mazda mit den Folgen des Dieselskandals , im laufenden Jahr entschieden sich nur noch knapp ein Viertel der Käufer für einen Selbstzünder.
Euro 6d-Temp für alle Motoren
Mit dem neuen Modelljahr könnte sich das wieder ändern. Denn ab sofort erfüllen alle Motoren die neue Abgasnorm Euro 6d-Temp. Die Autos müssen jetzt die Abgaswerte auch unter realen Bedingungen einhalten und sind so vor künftigen Fahrverboten relativ sicher. Um die Hürde zu nehmen, musste Mazda an der Abgasnachbehandlung nacharbeiten.
Bisher erfüllten die 2,2-Liter-Vierzylinderdiesel ohne Stickoxid-Nachbehandlung die Euro 6-Norm. Für die strengeren Grenzwerte reichen die innermotorischen Maßnahmen alleine nicht mehr aus. Künftig muss auch bei Mazda Adblue nachgetankt werden. Die wässrige Harnstofflösung reinigt in einem SCR-Kat die Abgase von Stickoxid. Adblue nachzufüllen ist beim CX-5 kein Problem, der Stutzen liegt leicht zugänglich hinter dem normalen Tankstutzen. Beim 150-PS-Diesel ändert sich sonst nichts. Die stärkere Version mit 184 PS bekommt die aus dem Mazda 6 bekannten Änderungen: Der größere von zwei Turboladern wächst. Damit es dennoch spontan voran geht, bekommt er eine variable Turbinengeometrie. Die Leistung steigt so auf 184 PS, die stets auf alle vier Räder losgelassen wird. Dabei behält das Aggregat alle bekannten positiven Eigenschaften bei: Durchzugsstark aus niedrigen Drehzahlen, kultiviert und drehfreudig bis über dieseluntypische 5.000 Touren.
Damit eignet sich der große Diesel denkbar gut für den hohen Wagen. Weniger souverän ist der 165-PS-Benziner, der ohne Turbo stets hohe Drehzahlen und viel Schaltarbeit im präzisen Getriebe verlangt. Das passt ebenso wenig zu einem Langstreckenfahrzeug wie die teils stößige Federung. Immerhin erfüllt auch der Benziner nun die aktuellste Abgasnorm, ein Partikelfilter hilft ihm dabei. Nach wie vor ohne Fehl und Tadel sind Raumangebot und Verarbeitungsqualität. Einzige Neuerung abseits der Motoren ist eine 360-Grad-Kamera, die das Rangieren erheblich erleichtert.
Preise leicht erhöht
Die neue Technik sieht man dem CX-5 von außen zwar nicht an, dafür bekommt man sie an der Preisliste zu spüren. Für den Basis-Benziner mit 165 PS und Vorderradantrieb ruft Mazda 21.420 Euro (alle Preise netto) auf, mit 250 Euro fällt die Preiserhöhung moderat aus. Bei den Dieseln stiegen die Preise um mindestens 700 Euro, dafür ist die eingebaute Technik auch deutlich aufwändiger. Mazda verzeichnet seit Bestellstart im Mai wieder eine stärkere Dieselnachfrage. Mazda-Kunden scheinen sowieso nicht auf den letzten Euro zu schauen: Rot ist trotz 756 Euro Aufpreis die meistgewählte Außenfarbe.