Mercedes nennt erstmals einen Preis für das automatisierte Fahren. Die neue Technik ist längst nicht die teuerste Ausstattungsoption im Programm der Schwaben.
Für 4.820 Euro (Alle Preise Netto) Aufpreis können sich Käufer einer Mercedes S-Klasse nun von ihrem Fahrzeug hochautomatisiert chauffieren lassen. Die neue „Drive Pilot“-Funktion steht auch für die E-Limousine EQS zur Verfügung, kostet dort 7.160 Euro. Der Stuttgarter Autobauer ist damit weltweit der erste Hersteller, der ein legal nutzbares Level-3-System für autonomes Fahren anbietet.
Der „Drive Pilot“ kann auf geeigneten Autobahnabschnitten – aktuell bundesweit 13.191 Kilometer – per Knopfdruck am Lenkrad aktiviert werden. Zunächst ist die Nutzung rechtlich nur bis Tempo 60 erlaubt, auch wenn rein technisch höhere Geschwindigkeiten möglich wären. Wichtigster Anwendungsfall bleibt somit zunächst die Entlastung des Fahrers im Stau: Während das Fahrzeug selbst lenkt, bremst und beschleunigt, kann der Mensch seine Aufmerksamkeit dauerhaft vom Verkehrsgeschehen abwenden. Beschäftigungen wie Zeitunglesen oder Essen sind während dieser Zeit möglich. Schlafen hingegen ist nicht erlaubt, da der Fahrer umgehend das Steuer übernehmen muss, wenn das System aussteigt – etwa, weil die Geschwindigkeit des fließenden Verkehrs wieder zunimmt.
Das hochautomatisierte Fahren auf Level 3 ist eine Vorstufe zum vollautomatisierten Auto auf Level 4. Auf dieser Stufe fährt das Fahrzeug dauerhaft völlig selbstständig und könnte auch ganz ohne lebendige Insassen unterwegs sein – wichtig etwa für den Betrieb von Robotaxis.
In der Preisliste der mindestens 81.405 Euro teuren S-Klasse ist der Drive Pilot längst nicht der teuerste Einzelposten. Mehr zahlen müssen Käufer unter anderem für unterschieldiche 20-Zoll-Schmiederäder für mehr als 4.860 Euro, diverse Designpakete auf dem gleichen Preisniveau und verschiedene Ausstattungsoptionen der Maybach-Variante für fünfstellige Summen.