Mercedes E-Klasse Taxiversion wird eingestellt

Mercedes E-Klasse 2022 Foto: Mercedes-Benz

Seit rund vier Jahrzehnten prägt die Mercedes E-Klasse unser Bild vom typischen Taxi. Künftig müssen Taxler auf andere Modelle umsteigen

Mercedes-Taxis haben über Jahrzehnte das Straßenbild der Republik geprägt. Das könnte in absehbarer Zeit vorbei sein: Mercedes will die Taxi-Variante der E-Klasse mit dem nächsten Modellwechsel im kommenden Jahr einstellen, wie die "Wirtschaftswoche" unter Bezug auf konzerninterne Schreiben berichtet. Auch die Mietdroschken-Ausführung der B-Klasse soll es demnach ab 2023 nicht mehr geben.

Mercedes hat eine über 100-jährige Taxis-Historie. Spätestens Mitte der 1930er-Jahre erarbeiteten sich die Schwaben mit taxigerechten Ausstattungen, guten Konditionen und kurzen Lieferzeiten eine dominante Stellung auf dem deutschen Droschken-Markt. Kunden waren angetan vom Komfort, der Ausstattung und der Bequemlichkeit der Fahrzeuge, die Fahrer lobten freundliche Werkstätten und robuste Technik.

E-Klasse Taxi 2022 Foto: Mercedes-Benz
Die E-Klasse vom Typ W 124 prägte das Taxi-Bild in Deutschland mit.

Mit dem Strich-Acht-Modell – erstmals im typischen Farbton Hellelfenbein - trat in den späten 1960er-Jahren das prototypische Taxi wie wir es heute kennen auf den Plan. Ein Bild, das kurze Zeit später der W 123 verfestigte, auf den 1984 die erste E-Klasse folgte. Eine Delle in der Mercedes-Begeisterung der deutschen Taxi-Unternehmen gab es allerdings mit der Einführung der Baureihe 211 im Frühjahr 2002. Deren elektrohydraulische Hightech-Bremse SBC funktionierte zu Beginn nicht nur im fordernden Taxi-Einsatz schlecht, sondern schädigte auch darüber hinaus das Image der gesamten Baureihe.

Lesen Sie auch Mercedes E-Klasse Mercedes E-Klasse Limousine nicht verfügbar

Das SBC-Desaster war nur einer der Gründe, die zu mehr Vielfalt auf dem Taximarkt führte. So waren fortan auch kleinere Modelle wie die A-Klasse oder größere wie die V-Klasse gefragt. Und auch andere Hersteller drängten stärker auf den Markt etwa VW mit seinen Erdgasmodellen oder Toyota mit dem hybriden Prius. Nach dem E-Klasse-Aus dürfte das Angebot noch bunter werden