Mietwagen im Ausland Tipps für die Dienstreise

Autovermietung, Mietwagen, Schild Foto: Fotolia/foto.fritz

In diesem Jahr können Mietwagen richtig teuer sein. Wer allerdings einige typische Kostenfallen meidet, hat bessere Karten, ein gutes und noch einigermaßen günstiges Angebot zu erhalten.

Die Deutschen fliegen in diesem Jahr wieder vermehrt in den Auslandsurlaub. Um vor Ort mobil zu sein, werden sich viele am Ziel außerdem einen Mietwagen gönnen, der in diesem Jahr allerdings ziemlich teuer werden kann. Während der Corona-Jahre 2020 und 2021 haben Fahrzeugvermieter ihre Kontingente deutlich verkleinert und seither nicht wieder auf Vor-Corona-Niveau aufgestockt. Entsprechend treibt mancherorts das knappe Angebot den Preis nach oben. Doch wer ein paar Kniffe beachtet, kann auch jetzt noch einen smarten Deal an Land ziehen.

Die einfachste und in der Regel günstigste Möglichkeit an ein Ferien-Fahrzeug zu kommen, ist die Online-Reservierung. Wer in den klassischen Urlaubsmonaten Juli und August verreisen will, sollte sich frühzeitig um ein Fahrzeug bemühen, denn je näher der Urlaub rückt, desto kleiner werden die verfügbaren Kontingente, was sich in der Regel auch auf den Preis durchschlägt. Idealerweise wird ein Fahrzeug drei bis vier Monate vor der eigentlichen Anmietung reserviert. Kurzentschlossene, die erst bei Ankunft am Flughafen ein Auto anmieten, müssen mit einer kleineren Auswahl und höheren Preisen rechnen.

Wer für seine Vorab-Buchung nicht zahllose Webseiten von Vermietern abklappern will, kann sich über die Angebote von Vergleichsportalen wie www.billiger-mietwagen.de, Check24 oder die Autovermietung des ADAC einen Marktüberblick verschaffen. Meist finden sich hier Angebote diverser Vermieter, die sich außerdem leicht vergleichen lassen. Dank Sortierfunktionen ist das beste Angebot schnell gefunden, welches allerdings nicht immer das vermeintlich preiswerteste sein muss. Beim Vergleich der Angebote ist es deshalb entscheidend, deren wichtigste Konditionen genauer zu prüfen.

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In der Regel errechnen sich die Mietgebühren aus Wagenklasse und Mietdauer. Bei einigen Verträgen ist eine limitierte Anzahl Freikilometer inkludiert. Wird dieses Kilometer-Limit überschritten, werden für Zusatzkilometer zum Teil deftige Aufpreise aufgerufen. Sofern hinsichtlich der zu fahrenden Kilometer Unsicherheit besteht, empfiehlt sich der Alle-Kilometer-inklusiv-Vertrag. Sparen kann man außerdem, wenn nur eine Person als Fahrer eingetragen wird, denn weitere Fahrer kosten Aufpreis. Bei den meisten Autovermietern gibt es eine Altersuntergrenze von 25 Jahren, einige lassen auch schon 18-Jährige ans Steuer, verlangen dann aber ebenfalls einen Preisaufschlag.

Besonders deftig können Aufschläge für Extras ausfallen. Wer das Geld für eine aufpreispflichtige Navigation einsparen will, sollte das eigene Handy als digitalen Wegweiser einsetzen. Wer eine Kindersitzerhöhung benötigt, sollte diese am besten von zuhause mitbringen. Einen zur Mitnahme im Flieger ungeeigneten Kindersitz muss man beim Autovermieter ordern. Dieses sollte unbedingt bei der Vorab-Buchung geschehen, sonst könnte es passieren, dass man vor Ort leer ausgeht.

Sind alle Parameter für die Fahrzeuganmietung definiert, sollte am Ende der Buchung ein Gesamtpreis mit allen Versicherungen und Gebühren ausgewiesen sein. Andernfalls könnten vor Ort noch weitere Zusatzkosten anfallen. Mit der Online-Reservierung erhält man in der Regel einen Voucher, der Vertrag mit dem Vermieter wird hingegen am Ort der Fahrzeugübergabe abgeschlossen. Wer auf Nummer sicher gehen will, liest sich die Allgemeinen Geschäftsbedingungen durch. Kleiner Tipp: Idealerweise ist die Fahrzeugbuchung bis 24 Stunden vor Abholung kostenlos stornierbar. Außerdem sollte der Mieter die No-Show-Vertragsklausel achten. Erscheint ein Mieter aufgrund einer Verspätung seines Fliegers erst nach dem vereinbarten Termin zu Fahrzeuganmietung, kann der Vermieter die Buchung stornieren und vorausgezahlte Gelder einbehalten. Der Mieter steht zudem ohne Fahrzeug da.

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An der Vermietstation werden vor der Fahrzeugübergabe gerne noch zusätzliche Versicherungen des Vermieters sowie ein Fahrzeug-Upgrade angeboten, was die Kosten meist unnötig in die Höhe treibt. Wirklich empfehlenswert ist lediglich eine echte Vollkasko-Versicherung mit Diebstahlschutz ohne Selbstbeteiligung sowie eine Haftpflicht-Versicherungssumme von mindestens eine Million Euro. Die Vollkasko deckt die selbst verschuldeten Schäden am Mietwagen ab, meist verlangen die Vermieter aber eine Selbstbeteiligung. Gegen Aufpreis kann häufig eine Zusatzversicherung gebucht werden, die den Selbstbehalt ausschließt. Auch Spezialversicherungen gegen Schäden an Reifen und Glas werden angeboten. Welche Versicherungsart man wählt, muss jeder für sich entscheiden. Die Haftpflicht ist am günstigsten, birgt aber das Risiko der Haftung gegenüber dem Vermieter bei einem Selbstverschulden. Der Vollkaskotarif ist der bessere Schutz. Die Kaskoversicherung ist übrigens auch wichtig, falls der Mietwagen gestohlen wird. Ohne sie bleibt der Kunde auf den Kosten sitzen. Auf eine zusätzliche Insassenversicherung oder eine Gepäckversicherung kann man hingegen verzichten.

Idealerweise werden Mietwagen während der Geschäftszeiten des Vermieters abgegeben, damit ein Mitarbeiter die Übergabe protokolliert. Wird das Fahrzeug außerhalb der Geschäftszeiten abgestellt, besteht ein Risiko, das nach dem Parken entstandene Schäden in Rechnung gestellt werden. Idealerweise wird das Auto außerdem im Rahmen der vereinbarten Mietzeit zurückgegeben. Bei Verspätungen stellen manche Vermieter für eine Überziehung von nur wenigen Minuten bereits einen weiteren vollen Tag in Rechnung. Und sofern man ein Mietvertrag mit praktischer voll-voll-Tankregelung hat, ist das Fahrzeug bei der Abgabe auch unbedingt vollgetankt. Auch die Abgabe des Schlüssels außerhalb der Geschäftszeiten kann teuer werden, denn nicht alle Anbieter arbeiten seriös.