Mobilität Opel will sein Stück vom Carsharing-Kuchen

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Carsharing wird immer beliebter und das soll auch so bleiben, prognostiziert eine Studie. Ein deutscher Autohersteller will da jetzt auch mit einsteigen.

Automobilhersteller Opel will künftig ein eigenes Carsharing-Angebot aufziehen. Das kündigte Opel-Marketingchefin Tina Müller in einem Interview mit der Zeitschrift "Auto Motor und Sport" an. Damit docken sich die Rüsselsheimer an einen Trend an: Laut einer aktuellen Roland-Berger-Studie wird der Carsharing-Markt bis 2020 um voraussichtlich 30 Prozent jährlich wachsen.

Die Unternehmensberater sehen Geschäftsmöglichkeiten sowohl im Business-to-Business-Bereich (Flottenmanagement), als auch im Kundengeschäft (Autovermietung) sowie im sogenannten Peer-to-Peer-Bereich (Ausleihe von Privat zu Privat). Das Opel-Angebot scheint in Richtung der letzten Möglichkeit zu gehen. Wie die "Auto Motor und Sport" aus Opel-Kreisen erfuhr, wird sich das Carsharing-Angebot der Rüsselsheimer allein an Besitzer eines Opels richten, denen eine Plattform geboten werden soll.

Opel-Besitzer sollen teilen

"Den Weg vom reinen Produkthersteller zum Mobilitätsanbieter zu gehen, ist Teil unserer Strategie", so Müller. Dass immer mehr Autohersteller und andere etablierte Unternehmen auf diesen Markt drängen ist für die Roland-Berger-Experten ein Startzeichen für den weiter zunehmenden Trend zur geteilten Mobilität.

Vier Megatrends treiben das Marktwachstum der Analyse zufolge an: Zum einen entstehe eine neue Konsumkultur, in der immer mehr Verbraucher ein Produkt oft nicht mehr besitzen, sondern nur noch nutzen und mit anderen teilen. Hinzu komme, dass die Ressourcenknappheit in den Ballungszentren zunehmend zu alternativen Mobilitätskonzepten führe. Gleichzeitig steige durch die demografische Entwicklung die Anzahl älterer Menschen, die individuelle und günstige Bring- und Holdienste in Anspruch nehmen. Als eine der wichtigsten Voraussetzungen sehen die Experten die Digitalisierung. Informations-, Buchungs- und Bezahlprozesse über das Netz werden schneller und einfacher, dadurch lässt sich die Verknüpfung aller Angebote zu einer Mobilitätskette immer leichter organisieren.

Die Automobilhersteller Daimler (car2go) und BMW (Drive now) haben bereits eigene Carsharing-Programme. Rund 437.000 Menschen waren zum 1. Januar 2014 als Nutzer stationsunabhängiger und 320.000 als Nutzer stationsabhängiger Carsharing-Fahrzeuge registriert, so der Bundesverbandes Carsharing. 13.950 Fahrzeuge standen zu Jahresbeginn deutschlandweit für Carsharing zur Verfügung, 6.250 stationsunabhängige und etwa 7.700 stationsabhängige Autos.