E-Mobilität steht in vielen Fuhrparks oben auf der Agenda, doch es hapert an der Umsetzung. Vor allem Ladeinfrastruktur und Akzeptanz der Mitarbeitenden machen Probleme. Welche Maßnahmen geeignet sind, erklärt Jürgen Effner von Topregal.
Die Umstellung auf Elektromobilität bietet viele Chancen, wie die Reduktion der CO₂-Emissionen, Kosteneinsparungen und die Stärkung des Images als nachhaltiges Unternehmen. Doch oft hapert es an der Umsetzung. Probleme bestehen häufig in dem wirtschaftlichen Aufbau der Ladeinfrastruktur für eine konstante, netzunabhängige Versorgung mit grünem Strom sowie der fehlenden Akzeptanz der Mitarbeitenden in Bezug auf die begrenzte Reichweite der Fahrzeuge.
Bei E-Mobilität ist noch Luft nach oben
Aktuell hat jedes vierte Unternehmen mindestens einen elektrisch aufladbaren Pkw in seinem Fuhrpark. Während die Anzahl zwar mit der Unternehmensgröße ansteigt, liegt die durchschnittliche Elektrifizierungsquote des Fuhrparks im Gesamtvergleich konstant bei nur ungefähr 15 Prozent. Diese Ergebnisse des KfW-Klimabarometers aus 2023 zeigen: Da ist noch Luft nach oben. Hier müssen sich vor allem Unternehmen in der Verantwortung sehen: Fast 70 Prozent aller Fahrzeuge sind in gewerblicher Hand, entweder als Nutzfahrzeug oder Firmenwagen.
Unterschiede zwischen Branchen sind groß
Damit kommt dem gewerblichen Fuhrpark eine bedeutende Rolle in der Mobilitätswende zu. In der Elektrifizierung des Fuhrparks sind dazu signifikante Branchenunterschiede erkennbar. Dienstleistungsunternehmen setzen im Schnitt mehr E-Fahrzeuge ein als Bauunternehmen und Unternehmen aus dem Logistiksektor. Insbesondere letztgenannte greifen jedoch auf einen vielfältigen Fuhrpark aus Firmenwagen, Flur-, Förder- und Transportfahrzeugen mit hoher Nutzungsdauer zurück. Gerade für diese Unternehmen ist eine Umstellung auf elektrisch betriebene Fahrzeuge langfristig mit hohen Kostenersparnissen verbunden.
Passende Infrastruktur auf- und nachrüsten
Die Umstellung auf eine elektrisch betriebene Unternehmensflotte ist mit Anschaffungskosten verbunden. Um den Kosten-Nutzen-Faktor langfristig hochzuhalten und die eigene Klimabilanz zu optimieren, müssen Unternehmen sich frühzeitig mit einer passenden Infrastruktur auseinandersetzen. Es gilt ausreichend Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge anzubieten und auch genug grünen Strom zu produzieren. Mit der Installation von Solaranlagen auf dem Betriebsgelände, Überdachungen oder (Hallen-)Dächern können Unternehmen schnell eine Infrastruktur schaffen. Hierbei ist es wirtschaftlich, im Vorfeld den Bedarf des Unternehmens zu ermitteln, um nicht überdimensioniert vorzugehen und hohe Kosten zu verursachen.
Solarüberdachungen gelten als effektive Investition
Praktisch sind preiswerte Anlagenformate in modularer Bauweise, die bei Expansion erlauben, das Grundfeld mit standardisierten Anbaufeldern zu vergrößern. Oft kann eine solche Anlage sogar den Energiebedarf des gesamten Unternehmens decken. Um flächendeckend autonome Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge zu schaffen, ist je nach Unternehmensgröße eine punktuelle oder großflächig ausgelegte Ausstattung mit Solarcarports oder Solarüberdachungen eine effektive Investition. Hochmoderne Solarcarports ermöglichen heutzutage durch ihren technischen Aufbau und die autarke Stromerzeugung einen vollständigen Bezug grünen Stroms. Insbesondere für kleine Betriebe oder verzweigte Konzern-Areale ist die Aufstellung von einzelnen Solarcarports als flexible Lademöglichkeit sinnvoll.
Solar-Carports mit Batteriespeicher ausrüsten
Neben einer Wallbox für Firmenwagen oder Transporter können Carports auch mit Steckdosen für E-Pedelecs oder -Fahrräder ausgestattet werden. Zudem bieten sie Lademöglichkeiten für akkubetriebene Geräte wie Reinigungsfahrzeuge. Solar-Parkplatzüberdachungen sind sinnvoll, da sie Strom für das Unternehmen und die Fahrzeugaufladung produzieren. Modelle mit Batteriespeichern, wie die von SoloPort, versorgen Fahrzeuge auch bei Nacht oder Bewölkung.
Baugenehmigung beantragen
Sowohl für Carports als auch für Überdachungen müssen Unternehmen im Vorfeld prüfen, ob eine Baugenehmigung notwendig ist oder weitere Auflagen erfüllt werden müssen, vor allem dann, wenn Fördermittel diesbezüglich beantragt werden. Überschüssiger Strom kann ins öffentliche Netz eingespeist werden, was zur Klimawende beiträgt und das Unternehmensimage stärkt.
Mitarbeitende für E-Autos gewinnen
Zahlen des Klimabarometers zeigen: Der Trend bei Firmenwagen geht immer noch stark zu Plug-in-Hybriden statt reinen Elektrowagen. Zukunftsweisend sind jedoch Letztere, die ohne die immer knapper werdenden fossilen Brennstoffe auskommen. Oft scheitert es an den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, denn es hält sich die Sorge, dass die Reichweite nicht ausreicht. Das bezieht sich dabei nicht nur auf Firmenwagen, auch Nutzfahrzeuge und weitere Transportfahrzeuge des Unternehmens sind davon betroffen.
Kostenfrei am Arbeitsplatz laden
Um einen weiteren Anreiz zu geben, kann sich der Arbeitgeber an den Ladekosten beteiligen. Während Spritkosten von Firmenfahrzeugen in der Regel erstattet werden oder eine Tankkarte ausgegeben wird, können Unternehmen eine kostenfreie Ladeinfrastruktur an der Arbeitsstätte zur Verfügung stellen und die Aufladung zu Hause unterstützen. Mittels separaten Zählers oder Zwischenzählers kann die geladene Kilowattstunde direkt nachgewiesen werden. Unkomplizierter ist allerdings die Zahlung einer monatlichen Pauschale durch das Unternehmen zum Ausgleich der Ladestromkosten.
Mit Solar-Lastenräder auf dem Betriebsgelände unterwegs
Als alternative Fortbewegungsmittel im Außendienst oder im Einsatz auf dem Betriebsgelände sind zusätzlich Solar-Lastenräder oder Fahrräder effizient: Zur finanziellen Entlastung können Unternehmen, die auf E-Mobilität umsteigen oder ihre Betriebstechnik modernisieren wollen, Förderprogramme auf Bundes- und Landesebene in Anspruch nehmen. Zum Beispiel unterstützt „Elektromobilität in Kommunen“ des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur Unternehmen mit finanziellen Zuschüssen für die Anschaffung von Elektrofahrzeugen und Ladeinfrastruktur.
Weitere Informationen unter www.topregal.com