Man mochte ihn - oder fand ihn völlig schräg: Der Nissan Juke polarisierte wie kaum ein SUV. Beim Nachfolger haben die Designer nun zurückgerudert. firmenauto klärt, ob's dem Modell geschadet hat.
Als der Nissan Juke vor gut zehn Jahren auf den Markt kam, war er einer der wenigen kleinen SUV. Heute hat praktisch jeder Hersteller kleine Crossover im Programm. Obwohl das expressive Äußere des Juke nicht jedem gefällt, verkaufte Nissan über eine Millionen Stück.
Nun geht die zweite Generation an den Start. Mit ihrer coupéhaften Dachlinie ähnelt sie dem Vorgänger. Doch beim Styling ruderte Nissan ein gewaltiges Stück zurück. Der Juke wurde gefälliger und harmonischer. Das fesche Outfit dürfte den anvisierten User-Choosern wohl um einiges besser gefallen.
Spürbar mehr Platz
Zugelegt hat der Japaner bei den Abmessungen. Mit 4,21 Metern ist er acht Zentimeter länger geworden. Mitgewachsen ist außerdem der Radstand um zehn Zentimeter. Das bringt innen spürbar mehr Platz, über den sich vor allem die mitfahrenden Kollegen im Fond freuen. Die können nun auch die Beine weiter nach vorne ausstrecken.
Ganz hinten folgt die nächste Überraschung: Der Juke kann mehr Gepäck mitnehmen. Waren es beim Vorgänger noch bescheidene 354, so sind es nun 422 Liter. Bei umgelegter Lehne lassen sich bis zu 1.088 Liter unterbringen. Schön auch: Dank doppeltem Ladeboden bleibt der Kofferraum nach dem Umklappen der Rücksitzlehnen eben.
Modernes Infotainment mit Wlan-Hotspot
Auch in Reihe eins sieht´s prima aus. Der Fahrer findet einen aufgeräumten Arbeitsplatz vor. Die klar gegliederten Instrumente mit sieben Zoll großem TFT-Farbdisplay und das Multimediasystem in der Cockpitmitte lassen sich einfach bedienen –auch per Sprache über Google-Assist. Die Navigation arbeitet schnell und versorgt seinen Piloten mit Verkehrsdaten in Echtzeit. Selbstverständlich lassen sich Smartphones mit dem Infotainment vernetzen. Optional bietet Nissan einen Wlan-Hotspot für bis zu acht Geräte und für Musik-Fans gibt es ein bassig klingendes Soundsystem von Bose.
Reichlich Individualisierungsmöglichkeiten
Als durchaus bequem erweisen sich die Integral-Vordersitze. Auch bei der Materialauswahl bewiesen die Japaner ein geschicktes Händchen. Im Innenraum dominieren gedeckte Farben. Wem das zu langweilig ist, der bestellt das Auto mit Applikationen an Cockpit, Türen und Polstern. Die weißen, schwarzen oder schrill orangefarbenen Details sind nicht jedermanns Sache, verleihen ihm aber eine individuelle Note. Abrunden lässt sich das Ganze mit einem farbig abgesetzten Dach.
Dem Dreizylinder fehlt der Biss
In Sachen Antrieb sieht es mager aus. Der Allradantrieb wurde aus dem Programm genommen, ebenso der 190-PS-Motor. Jetzt gibt’s nur einen Dreizylinder-Benziner. Der kleine Motor mit einem Liter Hubraum ist zwar 117 PS stark, was für ausreichende Fahrleistungen reicht. Aber unten heraus fehlt ihm die Kraft. Irgendwie passt dieser Motor nicht zur dynamischen Optik, zumal das straffe Fahrwerk passt. Da die Lenkung um die Mittellage etwas schwammig anspricht, ist der Japaner eher ein Auto zum gemütlichen Cruisen.
In jedem Fall empfehlen wir das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe für 1.345 Euro (alle Preise netto), welches mit sanft und flott schaltet. Lobenswert auch die gute Serien-Sicherheitsausstattung. LED-Scheinwerfern, Spurhalter oder Verkehrszeichenerkennung sind immer an Bord. Auf Wunsch fährt der Juke sogar teilautonom, bleibt zuverlässig in seiner Spur und bremst und beschleunigt in Verbindung mit der Doppelkupplung selbstständig im Stau.
