Nissan Qashqai (2021) im Fahrbericht SUV mal ohne Plug-in Hybrid

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Zwei milde Hybride, ein modernes Multimedia sowie schickes Design: Nissan präsentiert den einstigen Segmentgründer Qashqai in Neuauflage. Ob das fürs heißumworbene Segment reicht?

Als 2007 der Nissan Qashqai auf den Markt kam, galt er als einer der ersten seiner Art. Kompakte SUV mit recht flacher Karosse waren damals noch selten. Heute buhlen rund 30 Wettbewerber um die Gunst der Kunden. In diesem harten Umfeld behauptet sich der Pionier recht erfolgreich: Für Nissan ist der Qashqai mittlerweile das wichtigste Auto. Mehr als 300.000 Fahrzeuge haben die Japaner in den letzten 14 Jahren allein in Deutschland verkauft. Die neueste Auflage soll diesen Erfolg fortsetzen.

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Auf den ersten Blick wirkt der mit scharfen Linien gezeichnete Qashqai schon mal sympathisch. Extrem schlanke LED-Scheinwerfer mit optionalem Matrix-Fernlicht setzen flotte Linien. Und wie den ersten beiden Generationen, ist der Qashqai wieder ein Europäer. Er wurde in England entwickelt und designt und rollt er im britischen Sunderland vom Stapel.

Massagesitze auf Wunsch

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Den Trend immer fetter werdender SUVs macht Nissan nicht mit. Mit 4,43 Metern wuchs der Qashqai in der Länge nur minimal, auch der Radstand legte nur geringfügig zu. Deshalb bleibt der kompakte Crossover schön handlich im Großstadt-Dschungel, während das Platzangebot besser als beim Vorgänger ausfällt. Vorne geht es im Nissan luftig zu und die angenehm konturierten Sitze sind bequem. Auf Wunsch gibt es feines Nappaleder für die Polster und sogar eine Massagefunktion, damit sich Außendienstler auf dem Weg zum Kunden vorher nochmal schnell durchkneten lassen können.

Hinten gibt’s zwar keine Massage, aber genug Platz. Mitreisende Kollegen entern den Fond über weit öffnenden Türen mühelos. Großgewachsene freuen sich über üppige Kniefreiheit, an den Köpfen wird es etwas enger. Unterm Strich ist das Raumangebot in Ordnung. Gleiches gilt für das Gepäckabteil mit 504 bis maximal 1.447 Litern. Ein doppelstöckiger Ladeboden bietet Platz für allerhand Kleinkram.

Google und Amazon ziehen in den Nissan ein

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Das Cockpit im Qashqai präsentiert sich als Mischung aus Klassik und Moderne. Digitale und klar gegliederte Kombiinstrumente treffen auf reichlich klassische Schalter, von denen sich andere Hersteller schon lange verabschiedet haben. Die Bedienung erweist sich als durchdacht und ist so einfach, dass selbst Nissan-Neulinge damit sofort klarkommen.

Griffgünstig weit oben liegt das Infotainment. Es verbindet sich mit Smartphones, bietet einen Wlan-Hotspot für bis zu sieben Geräte und selbst Sprachassistenten wie Google Assistant oder Amazon Alexa lassen sich problemlos ins System einbinden. Auch das Head-up-Display ist im Qashqai keine Billiglösung. Anstelle auf eine einfachen Plastikscheibe werden alle Informationen direkt in die Windschutzscheibe projiziert. Hinzu kommen viele Assistenten wie Abstandstempomat oder Querverkehrswarner mit aktivem Bremseingriff beim Ausparken, die in der Basisversion Visia schon serienmäßig sind.

Hybride von der milden Sorte

Die Antriebspalette fällt recht übersichtlich aus. Zwei 1,3-Liter-Benziner mit 140 und 158 PS müssen erstmal reichen. Mit der serienmäßigen milden Hybridisierung wird der Qashqai zwar nicht zum Teilzeit-Stromer, doch gibt es beim Beschleunigen einen kleinen Boost Sprit sparen soll der Riemenstartergenerator auch. Bei der gefahrene Topmotorisierung sollen es 5,6 Liter laut Norm sein, das schafften wir jedoch nicht ganz: Der Bordcomputer zeigte nach unserer Runde 6,5 Liter an.

Der kultivierte Motor spricht schon aus niedrigen Drehzahlen munter an und sorgt für recht flotte Fahrleistungen. Dabei wirkt die Maschine jedoch selbst im Sportmodus etwas zäh. Dafür fährt sich der Nissan um einiges handlicher als sein Vorgänger. Die Lenkung spricht spürbar direkter an und das weiche Fahrwerk lässt die Karosserie zwar wanken, federt dafür aber komfortabel. Dazu mag das knochig schaltbare Sechsganggetriebe nicht so recht passen. Alternativ gibt es für die 158 PS-Variante eine stufenlose-Automatik oder auch Allradantrieb, den Nissan im Spätsommer nachreichen will.

Vom Diesel haben sich die Japaner dagegen verabschiedet, weil die Kundenakzeptanz zu gering ist. Nächstes Jahr soll es dafür einen sparsamen Vollhybriden geben, der als einer der ersten die Euro 7-Abgasnorm erfüllt. Bei dem seriellen Hybrid mit der Bezeichnung e-Power dient ein Dreizylinder-Benziner mit variabler Kompression zur Stromerzeugung, während ein Elektromotor den eigentlichen Antrieb übernimmt. Einen Plug-in-Hybriden oder einen reinen Stromer wird es hingegen nicht für den Qashqai geben.

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