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Nissan Qashqai Kaufberatung Diesel gibt’s nicht mehr

Nissan Qashqai 2022 Foto: Nissan 5 Bilder

Nissan hat viel in die neue Generation des Qashqai investiert – mit viel Feinschliff im Detail. Die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Motoren und Ausstattungslinien.

Der Qashqai ist mehr Hochsitz-Kombi als Geländewagen, er bietet viel Platz, günstige Preise und hat Allradtechnik nur als Option an Bord. Grundsätzlich bleibt auch die mittlerweile dritte Generation dem etablierten Konzept treu, garniert es aber mit moderner Assistenz- und Infotainment-Technik und veredelt es mit viel Feinschliff im Detail. Gegenüber dem direkten Vorgänger wirkt der Neue dadurch wieder deutlich wertiger.

Gutes Raumangebot und trotzdem handlich

Karosserie und Fahrwerk: Mit 4,43 Metern Länge kommt der Qashqai in seinem Segment vergleichbar handlich daher, bietet aber trotzdem ein sehr gutes Raumangebot vorne wie hinten. Der Innenraum ist gut gearbeitet und solide ausgekleidet, kommt dabei eher sachlich daher und verzichtet auf übertriebenen Modernismus. Bei der Karosserie haben die Designer nicht nur auf dynamischen Schwung geachtet, sondern auch auf praktischen Nutzen. So sind die A-Säulen schmal geschnitten, was genau wie die zusätzlichen Dreieckfenster hinter den Fondtüren der Übersichtlichkeit zugutekommt. Das Fahrwerk ist ausgeglichen mit leichtem Fokus auf Komfort ausgelegt, die Lenkung sehr leichtgängig. So macht das SUV sowohl im Stadtverkehr als auch auf Strecke eine gute Figur.

Nissan Qashqai 2022 Foto: Nissan
Der Innenraum ist nüchtern und aufgeräumt.

Turbobenziner der Renault-Nissan-Mitsubishi-Allianz

Motoren: Beim Antriebsangebot fällt zuerst der Komplett-Verzicht auf einen Diesel auf, der in diesem Segment bei vielen Konkurrenten noch im Angebot ist. Kernmotor ist stattdessen der aus diversen Modellen der Renault-Nissan-Mitsubishi-Allianz bekannt 1,3-Liter-Turbobenziner mit wahlweise 140 PS ab 24.067 Euro (alle Preise netto) oder 158 PS ab 29.058 Euro, ausgeführt jeweils als Mildhybrid mit Elektrounterstützung beim Anfahren und Beschleunigen. Die Kraftübertragung an die Vorderräder erfolgt über ein manuelles Sechsganggetriebe. Für die stärkere Ausführung ist auch eine stufenlose Automatik "Xtronic", ab 30.655 Euro zu haben, die auf Wunsch mit Allradtechnik kombiniert werden kann ab 34.420 Euro.

Serieller Hybrid: keine Vorteile bei der Dienstwagensteuer

Technisch interessanteste Wahl ist aber der "E-Power"-Antrieb, ein serieller Hybrid, der einen 1,5-Benziner mit einem E-Motor kombiniert und 190 PS auf die Straße bringt. Der Verbrenner fungiert dabei als Bordkraftwerk zur Stromerzeugung, die Antriebsarbeit übernimmt der E-Motor. Der bestimmt auch das Fahrgefühlt, das mit flottem Antritt, gleichmäßiger Kraftentfaltung und relativ geringem Geräuschniveau überzeugt. Zumindest dann, wenn der Fahrer nicht zu viel Leistung abruft. Sein Effizienzpotenzial entfaltet der Antrieb vor allem in der Stadt und beim ruhigen Mitschwimmen im Landstraßenverkehr. Wer den Qashqai schnell auf der Autobahn bewegt, benötigt deutlich mehr als die in den technischen Daten angegebenen 5,3 Liter Kraftstoff. Umweltprämie oder Vorteile bei der Dienstwagenbesteuerung gibt es für den E-Power-Qashqai nicht, da die externe Auflademöglichkeit fehlt.

Nissan Qashqai 2022 Foto: Nissan
Beim Antriebsangebot fällt zuerst der Komplett-Verzicht auf einen Diesel auf.

Fünf Ausstattungslinien

Ausstattung: Fünf Linien bietet Nissan für den Qashqai an. In der wenig attraktiven Basis "Visia", die einzig in Kombination mit dem Einstiegsmotor angeboten wird, kommt der Crossover vor allem äußerlich recht schlicht daher, auch die Komfortausstattung ist lückenhaft. Vergleichsweise üppig ist die Abteilung Sicherheit bestückt, die unter anderem Totwinkelwarner, Querverkehrswarner und Abstands-Tempomat umfasst. Die nächste Ausstattungsstufe "Acenta" ergänzt das Gebotene unter anderem um Infotainment, Leichtmetallfelgen und Klimaautomatik – so dass alles Wichtige an Bord ist. Ein wenig mehr Komfort und Design-Pfiff bietet das Niveau "N-Connecta", das unter anderem Displays und Felgen eine Nummer größer zieht. Darüber liegen die beiden Linien "Tekna" und "Tekna+", die vor allem mit Technik-Extras auftrumpft, darunter ein Autobahnpilot. Frei kombinierbar sind Motoren und Ausstattungslinien nicht; die höherwertigen sind nur für die stärkeren und teureren Antriebe zu haben. Weitere Optionen gibt es nur wenige: So lassen sich Farben, Materialien und Felgen wählen, außerdem gibt es verschiedene Pakete mit gebündelten Extras. Interessant ist unter anderem das "Technologie Paket" mit Head-up-Display und erweiterten Assistenzfunktionen für mindestens 800 Euro.

Nissan Ariya und Qashqai e-Power
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Empfehlungen

Für sparsame Familien: Nissan Qashqai Acenta, Sechsgang-Schaltgetriebe, Vorderradantrieb, ab 28.016 Euro.

Für entspannte Fahrer: Nissan Qashqai N-Connecta E-Power mit Technologie-Paket, Hybridantrieb, Vorderradantrieb, ab 35.764 Euro.

Für Vielfahrer: Nissan Qashqai Tekna, stufenloses Getriebe, Allradantrieb, ab 37.495 Euro.