E-Mobilität wird erst sauber, wenn der Anteil an Grünstrom im Stromnetz steigt. Eine historische Marke auf dem Weg zu einer umweltfreundlicheren Mobilität wurde jetzt überschritten.
Die Menge erneuerbar erzeugten Stroms ist in diesem Jahr in Deutschland weiter gestiegen. Nach einer Bilanz der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat) wurden in den ersten sechs Monaten 138 Milliarden Kilowattstunden per Windkraft, Photovoltaik, Biomasse und Wasserkraft erzeugt. Gegenüber dem ersten Halbjahr 2019 entspricht das einem Plus von 8 Prozent beziehungsweise rund 10 Milliarden kWh. Parallel ist in Deutschland aufgrund der Corona-Krise der Stromverbrauch gesunken, weshalb der Anteil erneuerbarer Energien erstmals in einem Halbjahr die 50-Prozent-Marke überschritten hat. Ein Jahr zuvor lag der Anteil noch bei 44 Prozent.
Stark zulegen konnte die Stromerzeugung durch Windkraftanlagen. Allein in den vergangenen fünf Jahren hat sich die Menge von Windstrom nahezu verdoppelt. Wurden 2015 noch 38 Milliarden kWh aus Wind erzeugt, waren es in diesem Jahr rund 73 Milliarden kWh. Auch die Menge an Solarenergie ist gestiegen. Im ersten Halbjahr 2019 kamen noch rund 25 Milliarden kWh aus Sonnenlicht, in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres waren es rund 28 Milliarden kWh. Die Strommengen aus Biomasse (25,6 Mrd. kWh) und Wasserkraft (11,3 Mrd. kWh) haben hingegen nur leicht zugelegt.
In Hinblick auf den Mobilitätswandel ist das eine erfreuliche Entwicklung, denn die Ökobilanz der wachsenden Zahl von Elektroautos hängt vor allem auch vom Anteil regenerativer Energiequellen im Strommix ab.