Der Opel Astra hat ein Facelift und damit neue Motoren bekommen. Auch bei Komfort und Sicherheit hat der Rüsselsheimer zugelegt.
Nach gut drei Jahren ist es Zeit für eine Modellüberarbeitung. Auf den ersten Blick unterscheiden sich Fünftürer und Kombi kaum von ihren Vorgängern, Erst wer genau hinschaut, erkennt die überarbeitete Frontpartie mit dem aktuellen Opel-Markengesicht. Im neuen Kühlergrill ersetzt eine verchromte Zierleiste die bisherige Doppelspange. Sie erstreckt sich bis in die Scheinwerfer, die zusätzlich zum bewährten LED-Matrixlicht nun auch in einer einfacheren LED-Variante erhältlich sind.
Instrumente und Navi aus dem Insignia
Innen fallen die die Änderungen besser auf. Opel verbaut im Astra nun die schicken Instrumente aus dem Insignia. Sie zeigen den Tacho digital an, alle weiteren Instrumente bleiben analog. Hinzu kommt ein neues Multimediasystem mit acht Zoll großem Touchscreen. Das sogenannte Multimedia Navi Pro lässt sich auf Anhieb einfach bedienen, umfasst Verkehrsinformationen in Echtzeit und das Kartenmaterial aktualisiert sich jetzt online. Außerdem lassen sich Smartphones nun induktiv aufladen. Ebenso frisch ins Angebot aufgenommen wurden die beheizbare Windschutzscheibe, das Bose-Soundsystem und die beiden Ausstattungslinien GS Line und Elegance.
Auch die vielen Assistenzsysteme, mit denen der Astra ausgerüstet werden kann, wurden verbessert. So erkennt die Frontkamera nun Fußgänger und leitet in brenzligen Situationen eine Notbremsung ein. Die Rückfahrkamera liefert jetzt ein schärferes und kontrastreicheres Bild. Geblieben sind die bequemen, von der Aktion Gesunder Rücken zertifizierten Ergonomie-Vordersitze. 80 Prozent aller Dienstwagenfahrer bestellen sie beim Astra mittlerweile. Toppen kann man sie mit Sitzheizung und -lüftung sowie Massagefunktion.
Feinschliff bis ins Detail
Intensiv kümmerten sich die Ingenieure um die Technik unterm Blech. So öffnen sich die Lufteinlässe der Frontpartie erst, wenn der Motor warm ist und regulieren den Luftstrom während der Fahrt automatisch. Zusätzlich erhielt der Unterboden eine Vollverkleidung. Beides soll die Aerodynamik verbessern, von der Opel nun behauptet, sie sei die beste der Kompaktklasse. Jedenfalls sind die CO2-Werte beziehungsweise Verbräuche je nach Motor um bis zu 21 Prozent gesunken.
Ausschließlich Dreizylinder
Opel verzichtet nun auf Vierzylinder und verbaut ausschließlich Turbo-Dreizylinder. Die sollen weniger verbrauchen und schaffen dank Abgasnachbehandlung (Benziner mit Partikelfilter, Diesel mit SCR-Kat) die Euro 6d-Abgasnorm. Besonders stolz ist Opel, dass die Motoren nicht aus dem Konzernregal der französischen PSA-Mutter (Citroën/Peugeot) stammen, sondern allesamt Opel-Eigenentwicklungen sind. Alternative Hybride sucht man beim Astra allerdings vergebens und der bisher angebotene Erdgasantrieb wurde wegen mangelnder Nachfrage aus dem Programm gestrichen.
Vier Benziner und zwei Diesel stehen zur Wahl, mit 105 bis 145 PS. Als Alternative zur Standard-Sechsgangschaltung kann man den 122-PS-Diesel mit einer Neunstufen-Wandlerautomatik bestellen. Eine Besonderheit betrifft den Top-Benziner mit 145 PS. Den gibt’s in zwei Varianten. Mit 1,2 Liter-Motor und Sechsgang-Schaltung. Oder als 1,4-Liter-Motor mit einem Tick mehr Drehmoment und stufenloser Automatik.
Klingt komisch und dann noch ein CVT-Getriebe für den Top-Benziner? Wir sind zunächst skeptisch und bitten die Antriebskombination beim Astra zur Ausfahrt. Die anfänglichen Zweifel sind jedoch unbegründet, da die stufenlose Automatik sieben Fahrstufen simuliert. Dadurch bleibt das befürchtete Aufheulen des Motors beim Beschleunigen aus. Die Schaltvorgänge halten die Motordrehzahl weit unten, sie erfolgen ruckfrei sowie ohne den befürchteten Gummibandeffekt. Auch der neue Dreizylinder überzeugt. Der 1,4 Liter entfaltet seine Kraft gleichmäßig, arbeitet angenehm laufruhig und vibrationsarm. Der Fahrspaß kommt ebenfalls nicht zu kurz, da die Lenkung jetzt direkter anspricht und Opel außerdem noch das Fahrwerk überarbeitet hat. Alternativ offerieren die Rüsselsheimer nun auch eine straffere Sportabstimmung, mit der sich der Astra agiler fährt, ohne aber an Komfort zu verlieren. Auch die Preise für den gelifteten Rüsselsheimer stimmen. Als Fünftürer startet der Astra mit seinem 110 PS starken Benziner bei 16.798 Euro netto, der Sports Tourer ist um 841 Euro teurer. Aber wie immer bei Opel lohnt es sich, in der Preisliste ein paar Seiten weiter zu blättern. Dort versteckt sich die Business Edition, die zum gleichen Preis mehr und vor allem auf Vielfahrer abgestimmte Ausstattung bringt.