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Opel Mokka-e Scheinriese unter Strom

Opel Mokka-e 2022 Foto: Opel 6 Bilder

Der Opel Mokka-e wirkt auf den ersten Blick größer als er tatsächlich ist. Die überschaubare Reichweite passt dazu ganz gut. Trotzdem ist der kleine Crossover unterm Strich in seinem Segment eine Empfehlung.

Opels kleiner Crossover Mokka hat sich in Generation zwei fest in der Spitzengruppe der beliebtesten SUV in Deutschland etabliert. Die Elektrovariante dürfte diese Rolle weiter festigen.

Der erste Eindruck

Der Mokka ist sicher eines der optisch attraktivsten Fahrzeuge im Segment der kleinen SUV, er wirkt dynamisch, bullig und dabei viel größer als er ist. Beim Einsteigen wird aber schnell klar: Die technische Basis stammt vom Kleinwagen Corsa. Und der Mokka fügt diesem kaum Innenraumvolumen hinzu, vor allem auf der Rückbank geht es ziemlich eng zu. Und wer vorne einsteigt, muss erst eine hohe Schwelle überwinden. Dann sitzt es sich aber sehr bequem auf guten Sitzen und mit Blick auf ein leicht bedienbares und ordentlich verarbeitetes Cockpit.

Opel Mokka-e 2022 Foto: Opel
Die Reichweite ist für den Stadtverkehr auf jeden Fall ausreichend.

Auf der Straße

Die optische Dynamik übersetzt sich nur bedingt in Fahrverhalten. Das gilt für das eher komfortabel abgestimmte Kleinwagen-Fahrwerk, vor allem aber für den Antrieb. In der Standardeinstellung wirkt der 136 PS starke E-Motor gehemmt, erst im per Knopf aktivierbaren Sportmodus genießt man die für ein E-Auto typische Spritzigkeit. Im Gegenzug ist der Verbrauch im Normalbetrieb mit rund 16 kWh überschaubar. Das gilt allerdings auch für die Normreichweite von 324 Kilometern. Die wirkt bei hohem Stadt- und Landstraßenanteil realistisch, für lange Autobahnfahrten vor allem im Winter dürfte sie allerdings etwas knapp sein.

Opel Mokka-e 2022 Foto: Opel
Innen geht es schick und modern zu.

Die Kosten

Mindestens 31.638 Euro (alle Preise netto) kostet der elektrische Mokka - das sind fast 3.361 Euro mehr als für den technisch verwandten Corsa-e fällig werden. Als Gegenwert für den Aufpreis gibt es vor allem das gelungene Design und die höhere Sitzposition. Zudem ist die Ausstattung bereits in der Basis relativ gut. So kostet beispielsweise der schnelle 11-kW-Bordlader anders als beim Corsa keinen Aufpreis.

Die Konkurrenten

Einer der stärksten Wettbewerber kommt mit dem Technik-Zwilling Peugeot 2008-e (ab 30.840 Euro) aus dem eigenen Haus. Preislich geben sich beide nicht viel. Dazu kommen noch der etwa weniger reichweitenstarke Hyundai Kona (ab 30.588 Euro) und dessen stylischer Konzernbruder Kia e-Soul (ab 33.865 Euro). Außerdem haben Renault, Ford und VW E-Autos von ähnlichem Zuschnitt für die kommenden Monate und Jahre angekündigt.

Opel Mokka-e 2022 Foto: Opel
Der Gepäckraum ist nur mittelgroß.

Zum Schluss

Schick, sparsam und mit erhöhter Sitzposition: Der Mokka-e überzeugt in wichtigen Kategorien. Dass er nicht der agilste und für Langstrecken nur eingeschränkt tauglich ist, dürften vor allem Stadtbewohner und Zweitwagennutzer verkraften.

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