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Peugeot, Citroen, DS und Opel Echte Verbrauchs- und Abgaswerte online

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Der PSA-Konzern gibt auf der Website der Konzernmarken reale Verbrauchswerte an. Jetzt kommen Modelle von Opel sowie Stickoxid- und Partikelemissionen hinzu.

Wieviel Kraftstoff verbraucht ein Auto wirklich? Und wie viele Schadstoffe bläst der Motor in die Luft? Dass man sich auf die Herstellerangaben nicht verlassen kann, wissen Flottenmanager nicht erst seit dem Abgasskandal. Fuhrparkverantwortliche, die sich allerdings für Firmenwagen von Peugeot, Citroen oder DS Automobiles interessieren, können sich seit einiger Zeit auf der Website der Marken über zertifizierte Verbrauchsmessungen unter tatsächlichen Nutzungsbedingungen informieren.

Dazu schloss sich der PSA-Konzern bereits 2015 der britischen Nichtregierungsorganisation Transport & Environment (T & E) sowie dem Umweltverband France Nature Environnement an. Gemeinsam definierten sie eine 92,3 Kilometer lange Messstrecke aus Stadtverkehr, Landstraße und Autobahn. Dort sollte, so das Ziel, jedes angebotene Konzernfahrzeug unter alltagsähnlichen Bedingungen gefahren und der Realverbrauch gemessen werden.

Alltagswerte sind gefragt
Mittlerweile stellte der Konzern den Kunden nach eigenen Ausgaben Daten von 1.000 Fahrzeugen beziehungsweise Motorisierungen zur Verfügung. Seit März 2018 werden die Daten ergänzt um die tatsächlichen NOx- sowie Partikelemissionen. Dazu kommen Verbrauchs- und Schadstoffwerte von Transportern sowie den Modellen von Opel und Vauxhall. "Das Interesse der Kunden ist groß, wir hatten bereits 700.000 Zugriffe auf die Daten", sagt Gilles Le Borgne, Direktor für Qualitätssicherung und Engineering bei PSA.

Auf der Messstrecke fahren die Autos mit Insassen und Gepäck. Klimaanlage und Heizung sind eingeschaltet, was bei der gesetzlichen NEFZ-Messung nicht vorgeschrieben war. "Außerdem berücksichtigen wir nun bei den Emissionswerten die Regenerationsphase eines Partikelfilters", sagt Le Borgne.

Was steckt dahinter? Irgendwann ist jeder Partikelfilter eines Dieselmotors voll. Bei einem aktiven System sorgt die Motorsteuerung dafür, dass der Filter gereinigt wird. Dazu passt sie die Kraftstoffeinspritzung so an, dass die Abgastemperaturen steigen und den Filter ausbrennen. Im passiven System wird der Filter erst bei einer schnellen Autobahnfahrt mit entsprechend hoher Abgastemperatur regeneriert.

Bei zwei Euro-6-Fahrzeugen mit Benzinmotor sowie drei Dieseln wurden bereits die Emissionen gemessen. "Alle Abgaswerte bleiben weit unter dem gesetzlichen Limit", sagt Greg Archer, Direktor von T & E. Das beste Ergebnis schaffte der Peugeot 308 1.2 Puretech 130 mit 13 mg Stickoxiden pro Kilometer. Der Wert liegt weit unter den ab 2020 verpflichtenden 60 mg des WLTP-Normzyklus liegt.

Bisher liegen die Straßen-Grenzwerte 110 Prozent über den Prüfstandswerten
Im Moment werden die bei der Typenprüfung zwar auch im Rahmen eines RDE-Tests (Real Drive Emissions) auf der Straße und auf dem Prüfstand ermittelt, aber eher unter Laborbedingungen. Um sie den im alltäglichen Bedingungen eines Autofahrers anzupassen, dürfen die Straßengrenzwerte das 2,1-fache des Prüfstandswerts betragen. Ab 2020 darf der Prüfstandswert nur noch um das 1,5-fache überschritten werden. Anders gesagt: Ein Euro-6-Auto darf derzeit den WLTP-Grenzwert im Alltag um 110 Prozent und ab 2020 um 50 Prozent überschreiten. Ein Benziner bekäme also bis 126 mg NOx/km das gesetzliche OK (Diesel: 168 mg NOx/km) beziehungsweise ab dem Jahr 2020 bis 90 mg NOx/km (Diesel: 120 mg NOx/km).

Peugeot setzt aber bei den eigenen Messungen bereits heute die strengeren 2020er-Werte als Messlatte an. Auch die beiden Diesel, ein C3 Blue HDi 110 sowie ein DS 7 Crossback Blue HDi 180 unterbieten mit 40 beziehungsweise 30 mg NOx im Alltag sogar die strengen Prüfstandsgrenzwerte.