Fahrbericht Renault Trafic 1.6 dCi 140 Leises Kraftpaket

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Wie gut fährt der Renault Trafic mit dem 140 PS starken Diesel?

Ein Trafic ohne Buckel überm Fahrerhaus? Renault hat bei der dritten Generation seiner Kastenwägen der Dreitonnen-Klasse tatsächlich auf die bislang charakteristische Auswölbung des Dachs verzichtet. Das ist kein Verlust, weder technisch noch optisch. So rollt der Trafic mit kantiger Anmutung und 140 PS-Motor unter der Haube zum Test vor.

Wie viele andere Hersteller hat auch Renault bei der Entwicklung des Transporters Anleihen aus der Pkw-Welt genommen. Um Kosten zu sparen und um den Komfort der gesamten Klasse zu erhöhen. Erstes Anzeichen dafür ist die Scheckkarte, die den Fahrzeugschlüssel ersetzt. So öffnet ein Knopfdruck am Türgriff das Fahrzeug. Auch die ersten Lebenszeichen des Motors entlockt der Fahrer dem neuen Trafic über das Betätigen einer Taste, die rechts hinterm Lenkrad am Armaturenträger sitzt.

Hoher Fahrspaß

Das 1,6-Liter-Aggregat nimmt nach der kurzen Fingerübung seine Arbeit unauffällig auf. Der 140 PS starke Diesel vermittelt schon nach den ersten Metern Fahrfreude, trotz voller Beladung. Dafür sorgen sowohl die zweistufige Turboaufladung wie auch das harmonisch abgestimmte Sechsgang-Getriebe.

Bei rund 1.600 Umdrehungen nimmt der Turbolader merklich seine Arbeit auf, um bei 1.750/min das maximale Drehmoment von 340 Nm zu erreichen. Damit ist der Vortrieb des Fronttrieblers zu jeder Zeit und in allen Beladungssituationen bestens gewährleistet. So gab es auf den rund 500 Testkilometern am Antriebsstrang nichts zu mäkeln. Selbst an der Tankstelle liefert der mit einer Start-Stopp-Automatik ausgerüstete Franzose eine gute Leistung ab. Trotz der 985 Kilogramm Ballast im 5,2 Kubikmeter großen Frachtraum, die den Transporter an die Grenze seines zulässigen Gesamtgewichts von 2.920 Kilogramm ausladen, verbraucht der gut motorisierte Trafic nur 8 Liter je 100 Kilometer auf der hügeligen Testrunde.

Praxisgerechte Inneneinrichtung

Auch an der Ausstattung der Fahrgastzelle gibt es wenig auszusetzen. Renault hat sich offensichtlich viele Gedanken zum Fahreralltag gemacht und den Trafic mit zahlreichen gut erreichbaren Ablagemöglichkeiten ausgestattet. Einziger Wermutstropfen ist das nur höhenverstellbare Lenkrad. Fahrer mit kurzen Armen haben es schwer, die richtige Sitzposition zu finden. Versöhnlich stimmt dafür das Panoramaelement in der Sonnenblende auf der Beifahrerseite, das den toten Winkel auf ein absolutes Minimum verkleinert. Eine klasse Idee, die in der Produktion nahezu nichts kosten dürfte.

In Sachen Geräusch macht der Trafic ebenfalls eine gute Figur. Die Isolation der Kabine ist beinhahe auf Pkw-Niveau. So kann der Fahrer selbst bei hohen Geschwindigkeiten noch problemlos über die intuitiv bedienbare Freisprecheinrichtung telefonieren. Dank der guten Isolierung ist im Innenraum aber auch das unangenehme Knarzen der Schiebetür hören.

Alles in allem ist der neue Renault Trafic ein attraktives Fahrzeug und muss mit einem Grundpreis von 25.630 Euro inklusive Start-Stopp-Automatik und dem Top-Aggregat unter der Haube den Vergleich mit dem Wettbewerb nicht scheuen. Ein gut isolierter Arbeitsplatz mit vielen Ablagemöglichkeiten macht den Franzosen zu einem leistungsfähigen Kollegen im Fahreralltag. So hat sich nicht nur optisch im Vergleich zum Buckel-Trafic der letzten Generation einiges geändert.