Der Seat Ibiza ist auch vier Jahre nach seiner Präsentation beliebt. Wenig Grund, viel zu ändern. Das kleine SUV Arona bekommt eine überarbeitete Bugpartie – und beide setzen auf einen komplett neuen Innenraum.
Wer sich den überarbeiteten Seat Ibiza anschaut, muss schon Argusaugen haben, um Unterschiede zum aktuellen Modell auszumachen. Der Modellschriftzug schwingt sich nun in Schreibschrift übers Blech, und die Scheinwerfer leuchten aus hellen LEDs. Zwei neue Außenfarben, anders gestaltete Felgen: Fertig ist das Facelift. Damit es noch was zu berichten gibt, haben wir uns daher direkt das kleine SUV Seat Arona mit angeschaut. Hier nahmen sich die Designer immerhin die Schürzen vor: vorn leuchten die Nebelscheinwerfer nun keck aus runden Lampen, hinten gibt es je nach Ausstattungslinie zwei neu geformte Fake-Endrohrblenden.
Den beiden kleinen Spaniern ist nicht nur die Plattform gemein, sondern auch das Innenleben. Und dort, unter und hinter dem Blech, hat sich dann auch am meisten getan. Die Armaturentafel trägt nun angenehm weichen Kunststoff, die runden Lüftungsdüsen bunte Schmuckeinsätze und auf alldem thront ein deutlich gewachsener Touchscreen. Mit ihm lässt sich das schon aus Leon und Co bekannte Infotainment steuern. Alternativ hört das System auch auf den Sprachbefehl „Hola, hola“, und versucht alle freimütig eingesprochenen Befehle schnell umzusetzen. Während unserer kurzen Testfahrt funktionierte das ohne Aussetzer, was angesichts anderer Erfahrungen mit demselben System in anderen Modellen durchaus eine Erwähnung wert ist.
Wichtiger als die jetzt digital strahlenden Instrumente mit allerlei Anzeigeoptionen sind die Integrationsmöglichkeiten von Smartphones. Apple Carplay und Android Auto funktionieren kabellos, die Kopplung klappt komplikationsfrei, Eingaben setzt das System direkt um. Dass vergessliche Naturen per Seat App ihr Auto jetzt auch aus der Ferne verriegeln und vor allem wiederfinden können, sei am Rande erwähnt.
Für Fuhrparks wichtig ist die deutlich gestiegene Anzahl von Sicherheitssystemen. Die bereits erwähnten LED-Scheinwerfer bringen in der empfehlenswerten besseren Variante (756 Euro, alle Preise netto) mit 900 Lumen auch in dunkle Ecken Licht und blenden auf Wunsch selbstständig auf und ab. Die Entwickler ergänzten zudem den Travel Assist: Er kombiniert Abstandstempomat mit Spurführung und macht so auch zähen Berufsverkehr zur entspannten Angelegenheit. Das System funktioniert wie aus größeren Klassen bekannt sehr zuverlässig und ist seine 336 Euro Aufpreis wert, zumal dann auch Fernlicht- und Verkehrszeichenassistent dabei sind.
Wählten Fuhrparkleiter wegen solcher Features bislang gerne Kompakte, sind die beiden gar nicht so kleinen Spanier jetzt adäquate Alternativen. Wie bisher schon gefällt das üppige Platzangebot auf allen Plätzen zusammen mit dem erfreulich geräumigen Gepäckraum. Ebenso gut und unverändert ist die Motorenpalette: Diesel fehlen ebenso wie elektrifizierte Varianten. Als Alternative für Vielfahrer bleibt der Dreizylinder-CNG-Motor mit seinen unschlagbaren Betriebskosten im Programm. Bei ersten Testfahrten des Ibiza konnten wir in den Einliter-Benziner mit 110 PS und Siebenstufen-DSG steigen.
Der fröhlich trommelnde Motor ist erstaunlich gut gedämmt, die Anfahrschwäche des Getriebes gehört der Vergangenheit an, und beide gemeinsam bringen die Fuhre erstaunlich flott in Schwung. Wer noch mehr Bumms will, kann den 1,5-Liter mit 150 PS wählen. Den fuhren wir auf eine Runde im Arona, wo er mit ordentlicher Laufkultur und bärigem Durchzug überzeugte – wobei der Bordcomputer Verbrauchswerte von um die sechs Liter verhieß.
Auch ohne Elektrounterstützung bleiben die beiden Spanier also eine Empfehlung für Fuhrparks auf der Suche nach kompakten Autos mit ordentlichem Preis-Leistungs-Verhältnis. Wer ganz genau hinschaut, entdeckt vielleicht optisch nicht viel neues, kann sich dafür aber über den kaum veränderten Preis freuen.