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Shared E-Fleet Firmen teilen sich E-Autos

Foto: Fraunhofer IAO

Erstes firmenübergreifendes Corporate Carsharing: Am Stuttgarter Technologiepark STEP nutzen mehrere Unternehmen vier BMW i3 gemeinsam. Möglich macht dies eine Cloud-basierte IT-Lösung.

E-Autos sind in Firmenfuhrparks immer noch rar. Entscheidet sich ein Unternehmen doch einmal für einen Stromer, wird das Auto von den Mitarbeitern meist nicht ganz ausgelastet. Am Stuttgarter Technologie Park STEP schließen sich deshalb im Rahmen des Projekts Shared E-Fleet mehrere Firmen zusammen und nutzen gemeinsam eine E-Flotte, bestehend aus vier BMW i3.

Möglich macht dies eine von Carano Software Solutions entwickelte Cloud-basierte Software, über welche die Mitarbeiter der verschiedenen Unternehmen die E-Autos buchen können. Der Fahrer benötigt lediglich eine App auf seinem Smartphone um einen der BMW i3 zu entriegeln. Im Fahrzeug muss sich der Mitarbeiter über ein Tablet einloggen, anschließend genügt ein Knopfdruck auf den Start-Button und das E-Auto ist startklar. Das nervige Verwalten der Fahrzeugschlüssel entfällt damit. Die Wartung der BMW i3 übernimmt Fraunhofer IAO.

Höhere Auslastung und Wirtschaftlichkeit von E-Autos

Damit die E-Autos optimal ausgelastet werden, kommuniziert die Software mit den Ladesäulen. Das System erkennt also den Standort, die Route und die Reichweite der Fahrzeuge in Echtzeit und es weiß, wann ein Fahrzeug für die gewünschte Anschlussfahrt wieder genügend Strom geladen hat. So kann jeder Mitarbeiter, egal von welchem der teilnehmenden Unternehmen jederzeit erkennen, ob einer der vier BMW i3 für seine anstehende Dienstreise verfügbar ist.

"Die Unternehmen erhalten eine einfach nutzbare Mobilitätslösung ohne Investitionen, die Mitarbeiter in den Unternehmen können komfortabel ihre Fahrten buchen und der Poolbetreiber behält stets den Überblick über seine Fahrzeuge", erklärt Professor Dr. Wilhelm Bauer vom Fraunhofer IAO die Vorteile der Cloud-basierten IT-Lösung. Insgesamt steigere sie zudem den Auslastungsgrad der Fahrzeuge und damit die Wirtschaftlichkeit im Betrieb.

Voraussetzung: Viele Unternehmen an einem Standort

"Für unseren Technologiepark beginnt nun eine spannende Zeit", sagt Harald Blum, Geschäftsführer der STEP Stuttgarter Engineering Park GmbH. "Wir freuen uns, dass unsere Unternehmen die ersten sind, die eine Shared E-Fleet nutzen und die IT-Lösungen erproben dürfen." Solch ein Projekt setzt voraus, dass viele Unternehmen am gleichen Standort ansässig sind. In den Gebäudekomplexen des STEP befinden sich aktuell 120 Firmen mit rund 3.500 Mitarbeitern.

Der Modellversuch am STEP Stuttgarter Engineering Park läutet die Pilotphase im Projekt Shared E-Fleet ein. Ab Juli beginnt die zweite Erprobung am Münchner Technologiezentrum (MTZ). Anschließend wird die Landeshauptstadt Magdeburg als Pilotanwender an den Modellversuchen teilnehmen. Sie steht dabei stellvertretend für Einrichtungen der öffentlichen Hand mit verteilten Dienstleisterorganisationen.
Neben Fraunhofer IAO sind weitere Industriepartner an Shared E-Fleet beteiligt: Carano Software Solutions, Baimos Technologies, Ludwig-Maximilians-Universität München, Marquardt, MGH-Münchner Gewerbehof- und Technologiezentrumsgesellschaft, Siemens, STEP Stuttgarter Engineering Park, TWT Science & Innovation. Das Projekt Shared E-Fleet ist Teil des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Forschungsprogramms "IKT für Elektromobilität II – Smart Car –Smart Grid – Smart Traffic".