Skoda Karoq 2022 Test Sparsamer ins neue Modelljahr

Skoda Karoq 2022 Foto: Skoda 9 Bilder

15 Prozent weniger Verbrauch, neue Ausstattungen und eine dezent überarbeitete Karosserie Der beliebte Skoda Karoq fährt modellgepflegt in die zweite Lebenshälfte.

Letztes Jahr schaffte er das Triple. Zum dritten Mal in Folge wählte die firmenauto-Profijury den Skoda Karoq zum Import-Firmenauto des Jahres unter den Kompakt-SUV. Verwunderlich ist das nicht. Seit die Tschechen den Karoq 2017 als zweiter SUV auf den Markt brachten, steht der praktisch auf jedem großen Firmenparkplatz. Er bietet viel Platz und eine gute Ausstattung zum vernünftigen Preis und wird deshalb als Geschäftswagen gerne als Alternative zu den teureren deutschen Premiummarken gewählt.

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Ist der Skoda nun nach fünf Jahren in die Jahre gekommen? Eigentlich nicht. Ob mit sportlichen 190PS, günstigem Dreizylinder-Benziner oder sparsamem 115-PS-TDI mit Front- oder Allradantrieb: Das breite Angebot deckt immer noch die meisten Anforderungen an einen komfortablen Firmenwagen ab. Nur wer Elektrounterstützung oder gar einen vollelektrischen Antrieb sucht, den verweist Skoda auf Octavia oder Enyaq. Denn für E-Motoren ist diese Plattform nicht ausgelegt.

Skoda Karoq 2022 Foto: Skoda
In Rot gab's den SUV bisher schon. Orange ist eine neue Farbe.

Deshalb konzentrieren sich die Tschechen bei der Modellpflege darauf, den Verbrauch zu senken und das Auto optisch für die nächsten Jahre fit zu machen. CO2-optimiertes Facelift heißt das im Marketing-Deutsch. Jedenfalls haben die Ingenieure die Karosserie hier und da glattgezupft, einen neuen Dachspoiler ans Heck sowie sogenannte Air Curtains an die Front entwickelt, die den Fahrtwind besser um die Karosserie herumleiten. Dazu gibt’s aerodynamisch optimierte Räder und einen windschlüpfrigeren Unterboden. Damit, so das Versprechen, hat der Karoq nun den niedrigsten cw-Wert seiner Klasse und verbrennt rund 15 Prozent weniger teures Benzin und Diesel als bisher.

Skoda Karoq 2022 Foto: Skoda
Jeder vierte Käufer wählt die Sportline-Ausstattung.

Ein Blick ins Datenblatt zeigt: Beide Diesel liegen unter fünf Liter. Ein Wert, den man speziell mit dem ausgewogenen Einstiegsdiesel (26.067 Euro, alle Preise netto) auch in der Praxis schaffen kann. Außerdem fühlt sich der 2.0 TDI dank 300 Nm Drehmoment kräftiger an, als seine 115 PS vermuten lassen. So ist dieser Skoda eine gute Alternative für alle, die bei der Dienstwagensteuer sparen und das Geld lieber in vernünftige Ausstattung stecken wollen.

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Das wird mit der Modellpflege noch einfacher. Die Tschechen strafften die Preisliste, fassten beliebte Ausstattungen zusammen und legten neue Pakete auf. So gibt es demnächst erstmals Sitze mit teilweise aus recycelten PET-Flaschen gefertigten Bezügen. Das macht den Karoq zwar nicht gleich zum ökologisch-korrekten Firmenwagen, trifft aber den Zeitgeist und beruhigt das Gewissen. Die Sitze sind Teil des Eco-Pakets, das zusätzlich die Ambientebeleuchtung beinhaltet. Die beleuchtet jetzt nicht mehr nur die vorderen Türverkleidungen in zehn Farben, sondern auch die hinteren.

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Das Vier-Augen-Gesicht hat Skoda beibehalten. Neu sind Matrix-LED-Scheinwerfer.

Vielfahrer dürften sich allerdings mehr über die neuen Matrix-Scheinwerfer freuen (1.350 Euro), die Skoda dem Karoq aus dem Konzernregal besorgte. Sie knipsen ihre LED je nach Verkehrslage an und aus und überzeugen bereits in etlichen anderen Modellen durch ihren weichen Übergang zwischen hellen und dunklen Flächen.

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Jetzt gibt es auch den Karoq mit dirgitalem Cockpit.

Wer will, kann den SUV künftig in Knall-Orange oder dezentem Metallic-Grau bestellen, mit Drei-Zonen-Klimaanlage (223 Euro) und demnächst auch für mit einem digitalen Kombiinstrument (773 Euro extra im Paket mit Phonebox und anderen Extras). Hier hatte der Wagen sicher den größten Nachholbedarf, denn digitale Instrumente samt Navikarte im Sichtfeld sind in dieser Klasse längst Standard.

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Das neue Cockpit gibt es wahlweise mit acht oder 10,25 Zoll großem Display. Über eine integrierte eSIM ist der Karoq ständig online. So haben die Passagiere Zugang zu den mobilen Online-Diensten von Skoda Connect. Sie können sich über Wetter und Nachrichten informieren oder online verwalten.

Noch bis 2026 will Skoda den Karoq bauen. Dann wird Euro 7 ihm, ganz sicher aber den Dieselmotoren das Aus bescheren. Bis dahin hat der SUV jedoch gute Chancen, weitere Trophäen als Firmenauto des Jahres einzufahren.