Software-Update für Diesel Trotz Nachbesserung drohen Fahrverbote

Auspuff Foto: Daimler

Mit Software-Updates und Umtauschprämien wollen Politik und Autoindustrie die Luft in den Städten verbessern. Das könnte an vielen Schadstoff-Brennpunkten scheitern, sagt das Umweltbundesamt.

Software-Updates und Abwrackprämie reichen nach Einschätzung des Umweltbundesamtes wohl nicht aus, drohende Fahrverbote für Diesel-Pkw in Innenstädten zu verhindern. Die Behörde hat im Auftrag des Bundesumweltministeriums berechnet, welchen Effekt die auf dem Dieselgipfel Anfang des Monats beschlossenen Maßnahmen auf die Luftqualität haben.

Demnach genügen die Maßnahmen in fast 70 Städten nicht, um die Stickoxidkonzentration in der Atemluft unter den Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter im Jahresmittel zu drücken. Ausreichend wären sie lediglich in den 20 Städten, die derzeit nur knapp über dem Maximalwert liegen. Im Detail rechnen die UBA-Experten mit einer Emissions-Senkung von drei bis sieben Prozent durch das von den Herstellern angebotene freiwillige Software-Update. Der genaue Wert hängt davon ab, wie viele Fahrzeughalter an der Rückrufaktion teilnehmen – das UBA rechnet mit 3,5 bis 5 Millionen.

Kaum spürbare Auswirkungen sieht die Studie bei der Umtauschprämie. Der Stickoxid-Ausstoß würde dadurch um null bis zwei Prozent sinken. Deutlich höher wäre die Wirkung nach Meinung der Experten, wenn die Prämie nur für den Kauf sehr sauberer Fahrzeuge eingesetzt würde.

Der Autohersteller-Verband VDA hatte vergangenen Woche Berechnungen veröffentlicht, die Effekte in ähnlicher Größenordnung prognostizieren, hält die auf dem Dieselgipfel beschlossenen Maßnahmen aber für positiv. Mit der Umsetzung der Maßnahmen könnten die NOx-Emissionen im gesamten Straßenverkehr bis Anfang 2019 um 12 bis 14 Prozent im Vergleich zu 2017 sinken, heißt es in einer heute veröffentlichten Stellungnahme. Das würde die Schadstoffbelastung vermutlich stärker reduzieren als Fahrverbote.