Subaru Forester e-Boxer (2020) im Fahrbericht Viel Platz, wenig Elektro

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Der Subaru Forester begann seine Karriere als das Försterauto schlechthin. Inzwischen ist der Wagen nicht nur schicker, sondern weiterhin sehr geräumig und sogar ein kleines bisschen elektrisch.

Schau her, Subaru hat den Forester neu aufgelegt! Nicht zum ersten Mal, doch ist die Neuauflage für den Laien nicht direkt als solche erkennbar. Die Überarbeitung fiel optisch so moderat aus, wie die klassische Subaru-Klientel eher konservativ ist. Dabei spricht die sachte Überarbeitung auch für das Mittelklasse-SUV: Große Fensterflächen und klare Formen ergeben eine gute Übersichtlichkeit. Hohe Sitzposition trifft schmale Karosseriesäulen. Die sind übrigens nicht zum Nachteil der Stabilität, wie die Höchstwertung im Euro NCAP-Crashtest zeigt.

Dass Subaru sichere Autos mit Allradantrieb baut, ist hinlänglich bekannt. Eine weitere typische Eigenheit: Boxermotoren als Antrieb. Bis auf einen eher erfolglosen Ausflug ins Dieselsegment in den vergangenen Jahren vertrauen die immer auf Superbenzin als Kraftstoff. Sie gefallen mit großer Laufruhe, haben aber oft einen ebensolchen Durst. Um den etwas zu zügeln, bekommt der Zweiliter-Vierzylinder im Forester etwas Unterstützung. Mit 150 PS hat der Motor nämlich genügend Leistung, während die turbolosen 194 Newtonmeter Drehmoment bei späten 4.000 Touren eher spärlich sind. Ein Elektromotor zwischen Getriebe und Motor soll nun für den passenden Schub beim Anfahren sowie bessere Verbrauchswerte sorgen.

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Das klappt erst einmal passabel: Der Antriebsstrang reagiert auch auf kleinste Gaspedalbewegungen direkt. Das hilft im leichten Gelände und bei rutschigem Untergrund bei der passenden Dosierung der Kraft. Auf der Straße hingegen flaut der anfängliche Elektroschub schnell ab. Immerhin 17 PS und 66 Newtonmeter steuert der E-Motor bei, doch die kleine Batterie unter dem Kofferraumboden ist schnell erschöpft. Im absoluten Idealfall schafft der Forester bis zu 1,6 Kilometer bei Maximaltempo 40 rein elektrisch, meist ist der Benziner schon davor leise und dienstfertig mit dabei. Seine Energie gewinnt der Akku beim Bremsen per Rekuperation. Das wahre Sparpotenzial entfaltet sich so bei häufiger wechselnden Geschwindigkeiten. Rekorde dürfen Sie allerdings keine erwarten, immerhin wiegt die Fuhre 1,8 Tonnen. Im Alltag sollten Werte unter neun Liter zu schaffen sein, wie der Bordcomputer andeutet.

Kein Leisetreter auf der Autobahn

Dass der Forester kein ausgesprochenes Leichtgewicht ist, wird auch auf der Autobahn klar. Da pendelt sich die Reisegeschwindigkeit bei etwa Tempo 140 ein. Wer gern schneller unterwegs ist, muss mit deutlichen Windgeräuschen und einem kräftig aufjaulenden Motor zurechtkommen. Der hängt nämlich an einer stufenlosen Automatik. Die macht ihren Job bei gemächlicher Fahrweise unnachahmlich unauffällig. Wer Leistung abfordert, bekommt es prinzipbedingt mit höheren Drehzahlen und entsprechender Geräuschentwicklung zu tun.

Die schnellere Fahrweise liegt dem Forester aber sowieso nicht so. Er liebt die entspannte Fortbewegung. Das zeigt das komfortable Fahrwerk ebenso wie die leichtgängige Lenkung. Zahlreiche Assistenzsysteme wollen das Entspannungsniveau noch erhöhen: Spurhaltehelfer, Totwinkelwarner und Abstandstempomat erhöhen die Sicherheit. Allerdings machen sie auch dann durch ständige und nicht abschaltbare Piepsgeräusche auf ihre Arbeit aufmerksam, wenn keine Gefahr in Verzug ist. Immerhin ist der Fahrer so stets informiert, was um ihn herum auf der Straße passiert. Dabei helfen ihm auch mehrere Bildschirme: Der in den Instrumenten informiert über die aktuellen Fahrdaten, das Infotainment über Navi und Musik, und dann gibt es noch ein zusätzliches Display auf der Armaturentafel mit Infos zum Antriebsstrang.

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Großzügiges Raumangebot

Ebenso großzügig ist Subaru dann auch beim Raumangebot. Vorn wie hinten gibt es Platz in alle Richtungen. Hier sind auch lange Strecken in voller Besetzung keine Qual. Im Gepäckraum finden mindestens 509 Liter Platz, bei umgelegten Sitzen und dachhoher Beladung werden üppige 1.779 Liter daraus. Das ist mehr als bei manch längerem Kombi. Auch preislich bleibt der Forester voll im Rahmen. Schon die Serienausstattung ab 29.400 Euro hat viele wesentliche Ausstattungen bis hin zu Assistenzsystemen und fünf Jahren Garantie an Bord. Andere Anbieter verlangen für vergleichbares deutlich mehr. Für Anwendungen mit niedrigen Fahrleistungen ist der japanische Sonderling also vielleicht eine überlegenswerte Alternative.

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