SUV als Image-Killer Auto-Professor gegen SUV

Foto: Audi

Vor allem die durstigen Riesen-SUV sorgen für das schlechte Klima-Image der Hochbeiner. Ihr Verschwinden könnte auch den Herstellern nutzen, meint ein Autoexperte.

Große SUV haben in Deutschland mittlerweile ein Imageproblem. Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer empfiehlt den Herstellern, Modelle an der Fünf-Meter-Grenze hierzulande aus dem Programm zu nehmen. Das gesellschaftliche Risiko als Autobauer "geächtet" zu werden stehe in keinem Verhältnis zu dem geringen Anteil und Gewinnen der übergroßen Allrader, so der Leiter des Center Automotive Research (CAR) an der Universität Duisburg-Essen.

Der Verzicht auf die großen Modelle könnte nach Ansicht des Wissenschaftlers zudem die Kritik an den kleineren SUV verstummen lassen. Die nämlich würden gar nicht entschieden mehr verbrauchen als etwa die ähnlich praktischen Vans oder die vergleichbar schicken Coupés. Im Schnitt benötigen SUV der CAR-Studie zufolge umgerechnet 6,2 Liter Benzin auf 100 Kilometern. Vans wie VW Touran, VW Sharan oder Mercedes B-Klasse kommen auf 6,0 Liter, Coupés wie Audi A5, BMW 2er und Porsche 911 verbrauchen 7,45 Liter.

Kritik übt der Professor hingegen an den Oberklasse-SUV mit mindestens 4,90 Metern Länge. Das Angebot sei zwar gering, wachse aber seit Jahren. Zuletzt kamen Modelle wie der BMW X7, der Audi Q8 und der Rolls-Royce Cullinan dazu. Insgesamt zählt das CAR 21 Modelle – 2010 waren es nur zehn. Ihr Marktanteil ist allerdings relativ gering, beträgt rund 2 Prozent. Ein Grund für die Hersteller, die Finger von ihnen zu lassen, findet Dudenhöffer: "Ein SUV-Riese kann mehr Markenwert zerstören als auf der Einnahmeseite in Euro in die Klasse fließen."

Vergleichstest Große SUV
Das haben Sie verdient