Remarketing von SUV in Firmen-Flotten Benziner lassen sich leichter verkaufen

VW Tiguan Foto: VW

Stark ansteigende Verkäufe von SUV-Benzinern haben die negativen Auswirkungen der Dieselkrise im relevanten Flottenmarkt fast vollständig kompensiert.

Vor dem Hintergrund drohender Fahrverbote und Herstellerprämien war der Gebrauchtwagenmarkt im ersten Quartal  laut Marktforschungsinstitut Dataforce unter Druck. Er verzeichnete trotz des weiter gestiegenen Fahrzeugbestands einen Rückgang um 3,8 Prozent. Das gilt insbesondere für das Remarketing von Pkw aus dem Flottenmarkt, die mehrheitlich mit einem Diesel ausgestattet sind.

Die Kraftstoffart entscheidet über den Verkaufserfolg

Von der Abwärtsentwicklung bei den Besitzumschreibungen weitgehend ausgenommen sind SUV, die nicht nur als Neu- sondern auch als Gebrauchtwagen weiterhin Marktanteile gewinnen. Über alle Marktsegmente hinweg wurden 6,6 Prozent mehr der vermeintlichen oder tatsächlichen Geländegänger umgeschrieben. In Bezug auf Flottenfahrzeuge gab es dagegen ein leichtes Minus von 0,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Betrachtet man allerdings alle Besitzumschreibungen aus Flotte, lagen die Geländewagen damit aber immer noch spürbar über dem Ergebnis des gesamten Marktsegments (- 4,1 %).

Bemerkenswert ist ferner die Verteilung nach Kraftstoffarten. Während der Rückgang bei Diesel SUV dem aller Dieselfahrzeuge aus Flotten bis auf die zweite Nachkommastelle entsprach, gab es eine deutliche Steigerung bei SUVs mit Benzinmotoren (+ 11,2 %). Flotten, die einen der wenigen SUV mit alternativem Antrieb verkauften, wurde das Modell geradezu aus der Hand gerissen. Andererseits betraf der Diesel-Rückgang bei weitem nicht alle Modelle. Unter anderen erfreuten sich gebrauchte Audi Q5, Ford Kuga, BMW X5 und Mercedes GLC bzw. GLK auch als Diesel eines steigenden Kaufinteresses.

Große Unterschiede bei der Nutzungsdauer in Flotten

Die Top-10 Modelle bei den SUV-Besitzumschreibungen aus Flotten repräsentieren mit wenigen Ausnahmen die beliebtesten Modelle der Flotten-Neuzulassungen der letzten Jahre. Bei einigen Modellen unterschied sich das Alter sehr deutlich vom Durchschnitt, für das Dataforce bei SUV-Besitzumschreibungen aus Flotten im ersten Quartal 2018 einen Wert von 3,6 Jahre errechnete.

Der Ford Kuga verlässt die Fuhrparks durchschnittlich schon 2,5 Jahre nach seiner Erstzulassung. Dagegen verrichten die von Flotten weiterverkauften Mercedes GLE bzw. deren Vorgänger, die M-Klasse, im Mittel 6 Jahre ihren Dienst im Fuhrpark. Das hohe Durchschnittsalter der momentan verkauften SUV dieser Baureihe könnte sich auch durch den anstehenden Modellwechsel erklären. Solange das neue Modell nicht verfügbar ist, können Halter der aktuellen, 2011 eingeführten und 2015 zum GLE aufgewerteten Generation, noch bessere Verkaufspreise erzielen.

Das zurzeit am häufigsten aus Flotte umgeschriebene SUV, der VW Tiguan, liegt aber voll im Trend des gesamten Marktsegments. Bei Besitzerwechsel ist der Wolfsburger Geländegänger im Durchschnitt 3,6 Jahre alt.