Test Hyundai i10 N Line (2020) Flotter Feger

Hyundai i10 N Line 2020 12 Bilder

Stark, schick, sparsam: Das 100 PS starke Minicar Hyundai i10 N Line erfreut sportliche Fahrer ebenso wie Flottenmanager.

Kleinstwagen im Format eines Hyundai i10 haben als Firmenwagen meist klar definierte Aufgaben: Mitarbeiter von Pflegediensten zu ihren Patienten zu bringen, Pizza oder Päckchen auszuliefern. Spaßfaktor? Unwichtig. Hauptsache günstig und parkplatzfreundlich.

Die beiden letzten Punkte erfüllt der neue Hyundai. Den 3,67 kurzen i10 gibt es als "Pure" bereits für etwas über 9.200 Euro (alle Preise netto) mit einem soliden Basispaket, das für solche Einsätze völlig genügt und die Budgets nicht ausreizt. Sein Dreizylinder-Saugmotor mit 67 PS sorgt für solide Fahrwerte, vernünftige Fahrhelfer wie der Kollisionswarner für Sicherheit.

Das andere Ende der i10-Modellpalette trägt den Zusatz N Line und kostet 15.790 Euro. Kenner wissen: N steht beim koreanischen Importeur die sportlichen Versionen. Wobei sich das beim i10 eher auf die Ausstattung und optische Gimmicks wie den Doppelauspuff oder Zierstreifen bezieht. Auch die 16 Zoll großen Aluräder sind hübsch anzusehen und die abgedunkelten Scheiben passen vor allem, wenn man den Wagen mit farbig abgesetztem Dach (420 Euro) bestellt. Auf die Alu-Pedale könnten wir dagegen verzichten. Zusätzlich hat der N Line noch andere Extras an Bord, die es auch schon bei den günstigeren Ausstattungen gibt. Die Ladeschale fürs Smartphone etwa, Klimaautomatik oder die praktische Lehne für den rechten Arm.

Hyundai i10 N Line 2020
Etliche Extras hat nur der N Line.

Das wichtigste Attribut versteckt sich jedoch unsichtbar unter der Motorhaube: der drehfreudige Einlitermotor, aus dem ein Turbolader 100 PS herauskitzelt. Braucht das jemand? Nein. Macht er Spaß? Und wie. Der fröhlich schnarrende Dreizylinder hängt quicklebendig am Gas, schiebt das leichte Wägelchen schon bei niedrigen Drehzahlen kräftig an. Obwohl das Minicar in knapp über 10 Sekunden auf 100 km/h sprintet, fühlt man sich vollkommen sicher. Das Plus an Leistung bedeutet sogar einen Sicherheitsfaktor. Denn der Wagen hat stets genügend Reserven, um fix einen Lkw auf der Landstraße zu überholen oder bei Tempo 130 souverän auf die linke Spur auszuscheren. Im Gegensatz zu manchen per Turbo aufgepeppten Motörchen bleibt der Hyundai auch bei flotter Fahrt sparsam. Unter sechs Liter auf 100 Kilometer sind die Regel.

Hyundai i10 N Line 2020
In nur 10,5 Sekunden sprintet der kleine i10 auf 100 km/h.

Auch längere Strecken legt der N Line für ein Auto dieser Größe sehr ordentlich zurück. Für zwei Personen reicht der Platz vollkommen. Was nicht in den Mini-Kofferraum passt, landet eben auf der Rückbank. Und sollten doch mal zwei Kollegen mitfahren, so lassen sich auch die noch ganz passabel unterbringen. Nur beim Federungskomfort patzt der N Line: Für unseren Geschmack ist er in Verbindung mit den flachen Reifen etwas zu straff abgestimmt.

Vielfahrer sollten 1.050 Euro in das schnell rechnende Tomtom-Navisystem investieren. Es arbeitet komfortabler als die Smartphone-Lösungen und zeigt Verkehrsdaten in Echtzeit. Pizza- und Pflegedienstdienste können darauf gut verzichten. Dienstwagenberechtigte mit einem Faible für kleine Autos und der Lust am Fahren dagegen werden mit dem i10 N Line bestens bedient.

Hyundai Kona (2021)
Facelift des Crossover