Test Kindersitze Teuer ist nicht automatisch gut

Foto: ADAC

Auch wenn die Kleinen einen teuren Kindersitz haben, fahren sie nicht so sicher wie gedacht. Ein Test von der Babyschale bis zum Maxi-Sitz ergab, dass ein hoher Preis noch keine gute Qualität bedeutet.

Dass ein Firmenwagen den Mitarbeiter sicher von A nach B bringen sollte, dürfte selbstverständlich sein. Doch viele Mitarbeiter nutzen ihre Autos auch privat mit der Familie. Und da ist es schon aus Gründen der Halterhaftung empfehlenswert, die Mitarbeiter auf die Nutzung sicherer Kindersitze hinzuweisen.

ADAC und Stiftung Warentest haben getestet

Der ADAC hat nun gemeinsam mit der Stiftung Warentest 27 Kindersitze getestet. Nur knapp die Hälfte konnte die Experten überzeugen. Dabei ist ein hoher Preis kein Garant für Qualität, denn selbst ein besonders teures Produkt entging knapp dem Urteil „mangelhaft“. Generell geht aus dem Test hervor, dass auch günstige Produkte in Sicherheit, Bedienung, Schadstoffgehalt, Reinigung sowie Verarbeitung gut abschneiden.

Nur zwei sind sehr gut

Die Note "sehr gut" erhielten zwei Modelle, die preislich im Mittelfeld liegen. Testsieger sind der knapp 300 Euro teure Peg Perego Primo Viaggio SL für Kinder bis 13 Kilogramm und der 200 Euro teure Kiddy Phoenixfix Pro 2 für Nachwuchs von neun bis 18 Kilogramm.

Keine Schadstoffbelastung

Besonders positiv war die Bewertung hinsichtlich der Schadstoffbelastung. Kein Sitz fiel bei diesem Kriterium durch. Der Bebecar Easymaxi ELS konnte sich vom „mangelhaft“ seines Vorgängermodells in dieser Kategorie auf „sehr gut“ verbessern. Eine gute Beurteilung erhielten auch der Takata Mini (bis 13 Kilogramm), der Maxi Cosi Milofix sowie der Römer Versafix (bis 18 Kilogramm). Für Kinder zwischen 15-36 Kilogramm empfiehlt sich der Chicco Oasys 2/3.

Getestet wurden auch vier Sitze, mit denen Kinder über 13 Kilogramm entgegen der Fahrtrichtung  gesichert werden. Die rückwärtsgerichteten Systeme können Verletzungen des empfindlichen Nackenbereiches beim Frontalaufprall besser abfangen. Zwei der getesteten Sitze schnitten gut ab: der Cybex Sirona und Takata Mini & Isofix Base. Die Systeme für rund 380 Euro netto lassen sich wahlweise auch in Fahrtrichtung einbauen.

Kritik gab es für den 250 Euro netto teuren Britax Max-Way sowie das günstigste Modell IWH Multimax für rund 85 Euro. Wegen einer komplizierten Bedienung der Sitze wurden sie mit „ausreichend“ beurteilt. Am schlechtesten schnitt die Babyschale Jane Strata & Strata Platform für über 335 Euro ab. Ein deutlich zu langer Gurt könnte im Falle eines Aufpralls das Neugeborene nicht sichern.

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