TomTom analysiert Staus Stuttgart bleibt Stauhauptstadt

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Wer in Stoßzeiten in einer Metropole mit dem Auto unterwegs ist, gerät höchstwahrscheinlich in einen Stau. Wie viel länger man wo braucht, ermittelt ein Navi-Hersteller regelmäßig.

Die ewige Konkurrenz zweier Städte am Rhein ist um einen Streitpunkt reicher: In Düsseldorf stehen Autofahrer zunehmend länger im Stau. In Köln dagegen hat sich das Verkehrschaos laut einer Auswertung des Navi-Herstellers TomTom verringert. Deutschlands Stau-Hauptstadt bleibt aber Stuttgart.

Dort stehen Deutschlands Autofahrer am längsten im Stau – in der morgendlichen Rush-Hour brauchen sie im Schnitt 54 Prozent länger, abends sind es gleich 67 Prozent mehr Zeit, die eine Strecke länger dauert als würde man sie gänzlich ohne Verkehrsbehinderung fahren. Die Werte stammen aus dem Quartal April bis Juni, Navi-Hersteller TomTom hat 1,6 Millionen in der Schwabenmetropole gefahrene Kilometer ausgewertet. Grundlage sind Verkehrsdaten, die Navigationsgeräte an TomTom zurück gemeldet haben. Auf Platz zwei liegt Hamburg, wo man sich morgens rund 50 Prozent länger durch den Verkehr quält und abends 56 Prozent mehr Zeit braucht als idealerweise.

Kessellage fördert Staus

Dass Autofahrer sich in diesen beiden Metropolen regelmäßig im Verkehrschaos wieder finden, kann sich nach Einschätzung von TomTom künftig kaum wesentlich ändern, der Grund: Stuttgart hat aufgrund seiner topographischen Lage in einem Kessel nur eine limitierte Anzahl an Zufahrtsstraßen, die man auch nicht beliebig ausbauen kann. In Hamburg bilden Elbe, Alster und viele Brücken natürliche Barrieren. Bei einem Engpass wegen eines Unfalls oder Wartungsarbeiten kommt es in beiden Fällen oft zum Stau.

Hausgemacht hingegen ist, dass das Im-Stau-Stehen in Düsseldorf im Vergleich zum zweiten Quartal 2012 um vier Prozentpunkte zugenommen hat. Morgens brauchte man in April bis Juni demnach 45 Prozent länger als gänzlich ohne Stau, abends 38 Prozent. Hauptgrund sind laut TomTom vermehrte Bauarbeiten in der Innenstadt. Im Schnitt betrug die zusätzliche Fahrtzeit am Tag 19 Prozent der eigentlichen Dauer der Strecke. In Köln dauerten die Wege am Tag zwar durchschnittlich 21 Prozent länger als idealerweise, die Tendenz ist aber fallend, nämlich sechs Prozentpunkte weniger als noch 2012. Unter anderem weil bestimmte Bauarbeiten auf dem Autobahn-Ring beendet sind. Besonders flüssig fährt man übrigens in Bremen. Hier braucht man laut Stau-Index im Schnitt nur 12 Prozent länger als bei freien Straßen.