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Toyota Yaris Cross im Fahrbericht Ist das der bessere Yaris?

Foto: Toyota 15 Bilder

Toyota stellt dem kleinen Fünftürer einen SUV zur Seite. Der Yaris Cross hat den gleichen Spar-Motor, aber deutlich mehr Platz.

Großer Auftritt: Mit seinem hohen Bug wirkt der Yaris Cross ganz schön wuchtig, vor allem, wenn er neben dem kleineren Fünftürer parkt. Dabei ist der Mini-SUV mit 1,56 Metern Höhe gar nicht so hoch. Jedenfalls hat er einen deutlich größeren Innenraum und merzt damit ein Manko des kleinen Fünftürers aus. Zu klein dessen Kofferraum, zu wenig Raum für Kopf und Knie auf den Rücksitzen.

Der Yaris Cross dagegen packt mit 390 Litern Gepäckraum auch große Einkäufe. Die muss man nicht mal unbedingt tief hinein wuchten. Ein einlegbarer Zwischenboden verlegt die Ladefläche rückenfreundlich nach oben. Und auch die hinten sitzenden Mitfahrer haben mehr Luft über dem Scheitel. An den Knien zwickt es aber auch hier, zumindest, wenn vorn ein großer Fahrer sitzt. Der kann dafür nicht über mangelnde Bewegungsfreiheit klagen. Lediglich die zu kurze Beinauflage der Sitze nervt etwas und die weiche Polsterung ist Geschmackssache.

Foto: Toyota

Gelungen ist das Bedienkonzept mit eigenen Tasten für Klimaanlage und Spurhalteassistenten. Auch das neue Infotainmentsystem mit großem Touchscreen überzeugt. Die Navigation verlässt sich auf Echtzeit-Verkehrsdaten, die Menüs sind übersichtlich und die Reaktionszeiten kurz.

Bemerkenswert für die Fahrzeugklasse ist das farbige Head-Up-Display, das der Toyota nicht auf eine Plastikscheibe, sondern in die Windschutzscheibe aufspielt. So sind Geschwindigkeit, Tempolimit und Navihinweise immer im Blickfeld. Dagegen wirkt der Materialmix im Innenraum alles andere als oberklassig: Hartplastik dominiert, und die Arme ruhen auf ungepolsterten, lediglich mit Stoff bezogenen Türablagen. Immerhin gibt es an der Verarbeitung nichts auszusetzen.

Foto: Toyota

Auch auf schlechten Straßen klappert nichts. Der kleine Flitzer federt recht straff, ist aber durchaus komfortabel. Vor allem kurze Unebenheiten meistert die Federung bemerkenswert gut. In Kurven überzeugt das Zusammenspiel aus zielgenauer Lenkung und präzisem Fahrwerk: Der kleine Toyota macht Spaß und liegt gut auf der Straße.

Der Vortrieb passt ebenfalls. Als Antrieb gibt es ausschließlich den vom Fünftürer bekannten Hybridmotor mit drei Zylindern. Auch im SUV überzeugt er mit ausreichend Vortrieb und sparsamem Verbrauch. 106 PS genügen für das kleine Auto völlig und die Verbrauchsanzeige unter fünf Litern zu halten, gelingt selbst bei flotter Fahrweise mühelos.

Auch für weniger fahraktive Menschen hat das kleine SUV eine Lösung parat: Ein Spurhalteassistent führt den Wagen zuverlässig mittig in der Fahrspur, während der Frontradar Abstand zum vorausfahrenden Verkehr hält. Beides gab es in kleinen Toyotas bisher noch nicht. Dazu gibt’s Notbrems- und Totwinkelassistent – das passt.

Dass der Yaris Cross kein Schnäppchen wird, war zu erwarten. Die Preisliste startet bei gut 19.000 Euro, mit guter Ausstattung kommen aber ruckzuck 25.000 Euro zusammen. Der optionale Allradantrieb ist übrigens nicht besonders geländetauglich: Lediglich ein 5 PS starker Elektromotor an den Hinterrädern unterstützt als Traktionshilfe auf schlüpfrigem Untergrund. Im Alltag spürt man keinen Unterschied.

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