Umfrage unter Fuhrparkleitern DAT Fuhrpark-Barometer: Wie gehen Flotten mit Diesel um?

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Das DAT Diesel-Barometer fasst monatlich die Entwicklung im Handel zusammen. Erstmals befragte DAT Fuhrparkleiter, wie sie mit dem Diesel in Flotten umgehen.

Ein Großteil der Neuwagen geht in die Hände von Flotten. Aus wirtschaftlichen Gründen kaufen und leasen Unternehmen (noch) vorwiegend Diesel-Autos, von denen nach rund drei Jahren Einsatzzeit der Gebrauchtwagenmarkt lebt. Auf den Punkt gebracht: Die Meinung der Fuhrpark-Entscheider in Unternehmen beeinflusst maßgeblich die Zukunft des Diesels. Teilweise gehen die Vorstellungen hier auseinander: Mit 40 Prozent der Befragten glauben nicht ganz die Hälfte der Fuhrparkleiter, dass der Benziner dem Diesel den Rang ablaufen wird. Dafür planen mittelfristig mehr als die Hälfte (55 Prozent) alternative Antriebe in ihre Pkw-Flotten ein.

Und dennoch lässt sich anhand der aktuellen Fahrzeug-Bestellungen keine Abkehr vom Diesel erkennen. 87 Prozent ordern Diesel-Autos im gleichen Umfang wie vor dem Abgasskandal. In großen Flotten (ab 100 Fahrzeugen) reduziert gar nur jeder Zehnte seine Bestellungen an Diesel-Autos. Rückt man die User-Chooser in den Fokus, sind es hingegen lediglich 67 Prozent, die dem Diesel die Treue schwören. Dienstwagenberechtigten mit Tankkarte scheint die Abkehr vom Diesel – wenn es die firmeninternen Richtlinien zulassen – demnach leichter zu fallen.

Interessant ist der Blick auf die aktuelle Verteilung der Antriebsarten in Fuhrparks. 86 Prozent der Fahrzeuge fahren mit Diesel. Knapp die Hälfte davon und jeder vierte Dienstwagen allgemein hat noch eine alten Euro-5-Motor unter der Haube, der gerade besonders im Visier vieler Diesel-Gegner steht.

Fahrverbote und Rückrufaktionen zur Nachrüstung alter Diesel belasten vor allem den Handel mit jungen Gebrauchten. Gebrauchte Diesel stehen im Schnitt 16 Tage länger, bis sie einen neuen Käufer finden. Ein Diesel-Fahrzeug steht demnach 95 Tage beim Gebrauchtwagenhändler. Jeder Tag kostet die Händler 27 Euro pro Auto. Die DAT beobachte, dass die Restwerte von Benziner und Diesel zunehmend auseinanderdriften. Drei Jahre alte Benziner gehen derzeit für 56,2 Prozent des ehemaligen Listenneupreises weg, Diesel-Preise liegen 1,3 Prozent darunter. Außerdem wollen Kunden besser und ausführlicher beraten werden. Bei 88 Prozent der Händler nehmen Beratungen in Kundengesprächen zu. Die von der DAT befragten Autohändler wünschen sich daher mehrheitlich (76 Prozent) eine stärkere Aufklärung seitens der Hersteller.