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Unterschiedliche Elektro-Strategien Fahrspaß oder Reichweite?

Mini e 2019 Foto: Mini 5 Bilder

Im Stadtverkehr brauchen Kleinwagen keine große Reichweite. Als Alltagsauto für jeden Einsatzzweck hingegen schon – die Hersteller verfolgen dann auch unterschiedliche Strategien, was die Akkugröße bei Elektroautos angeht.

Die Elektro-SUV sind vorausgefahren, nun kommen die Batterie-Kleinwagen. In den kommenden Monaten starten gleich vier Modelle zu ähnlichen Preisen, aber mit unterschiedlichen Fähigkeiten.

Mini Cooper SE:

Geringes Gewicht statt großer Reichweite – der Mini Cooper SE will auch in der neuen Elektrovariante eher Spaß- als Reiseauto sein. Die BMW-Tochter transplantiert seinem Lifestylemobil daher eine mit 32,6 kWh vergleichsweise kleine Batterie, die aber leicht ausfällt, so dass der Zweitürer in der E-Variante nur 150 Kilogramm mehr auf die Waage bringt als das konventionelle Modell. Der Stromvorrat reicht in der Theorie für bis zu 270 Kilometer Strecke (NEFZ), danach kann er entweder mit bis zu 11 kW an der Wallbox/AC-Ladesäule oder mit 50 kW an Schnellladestationen aufgefüllt werden. Die Preise starten bei 32.500 Euro, die Auslieferung beginnt im Frühjahr.

Opel Corsa E / Peugeot 208 E

Wo der Mini das spaßige Kurzstreckenmobil gibt, setzen Opel Corsa E und Peugeot E-208 auf Massen- und Alltagstauglichkeit. Der E-Antrieb ist bei den beiden künftig weitgehend baugleichen fünftürigen Kleinwagen eine Option unter mehreren und soll sich bei Reichweite und Preis nicht zu sehr aus den Grenzen der Baureihe entfernen. Die Batterie fällt mit 50 kWh größer aus als beim Mini, ebenso die Reichweite von 330 Kilometern (WLTP). Die Motorleistung ist mit 136 PS hingegen etwas geringer. Preislich sind die beiden Alltags-Kleinwagen deutlich günstiger als der Brite. Opel darf sich dabei mit 25.120 Euro (alle preise netto) zumindest auf dem Papier leicht unterhalb des rund 420 Euro teureren Peugeot positionieren. Die Auslieferungen starten Anfang 2020.

Honda e

Der kleine Nippon-Stromer könnte zum Sympathieträger auf dem E-Automarkt werden. Neben dem knuffigem Retrodesign dürften auch der dynamische Heckantrieb, die knackigen Abmessungen (3,90 Meter) und der 150 PS starke Motor Begehrlichkeiten wecken – und unter Umständen den ein oder anderen Mini-E-Käufer zum Nachdenken bringen. Auch beim Akku geht der Japaner einen ähnlichen Weg wie die BMW-Tochter, beschränkt sich auf 36 kWh und eine Reichweite von 200 Kilometern (WLTP). Geladen wird mit bis zu 50 kW an DC-Schnellladern. Weniger als 29.500 Euro dürfte der Fünftürer nicht kosten, wenn er 2020 zum Händler kommt. Für Deutschland ist allerdings nur eine begrenzte Stückzahl von rund 1.500 Einheiten vorgesehen.

Renault Zoe

Während Mini, Honda und PSA erst jetzt ernst gemeinte E-Kleinwagen ins Rennen schicken, geht der Renault Zoe bereits in sein achtes Jahr. Ein umfangreiches Lifting soll den fünftürigen Franzosen nun fit machen für die wachsende Konkurrenz, unter anderem mit einer optionalen Langstreckenbatterie. Der neue 52 kWh-Akku erlaubt theoretisch Fahrten bis zu 390 Kilometern (WLTP), alternativ ist eine 41 kWh-Version mit 316 Kilometern Reichweite zu haben. Besonderheit des Franzosen bleibt seine ungewöhnlich hohe AC-Ladeleistung von 22 kW, die das Aufladen an der heimischen Wallbox und an vielen Ladesäulen besonders fix geschehen lässt. Für das DC-Schnellladen mit bis zu 50 kW ist erstmals ein CCS-Anschluss an Bord, der in Deutschland gebräuchlichste Standard. Die Preise für die 50-kWh-Variante starten bei 26.900 Euro, mit dem kleineren Akku kostet der Renault ab 25.200 Euro.

Pläne der deutschen Hersteller
Nicht nur Autos für die Masse