Verbrauch Navigerät hilft beim Sprit sparen

Foto: Mario P. Rodrigues

Knapp zwei Liter weniger pro hundert Kilometer. Das könnte klappen – mit elektronischer Unterstützung von Tom Tom. Die Dekra Akademie zeigt Unternehmen, wie das geht.

"Nutzt die Rollphasen!" Diese Anweisung von Dekra-Fahrtrainer Reinhard Buchsdrücker bekommen die zwölf Transporterfahrer an diesem Tag oft zu hören. Die Fahrer des Arbeiter-Samariter-Bunds (ASB) in Coburg bringen geistig und körperlich behinderte Menschen von A nach B, häufig auch Rollstuhlfahrer, da ist eine sichere Fahrweise unerlässlich.

Buchsdrücker coacht sie zu den Themen Sicherheit und Kraftstoffsparen. Die ideale Unterstützung für diesen Zweck ist das Navigationsgerät Tom Tom Optidrive 360. Die Sachverständigenorganisation Dekra übernimmt dabei die Schulungen vor Ort, um die Fahrer auf den Einsatz der Geräte vorzubereiten. Auf dem Bildschirm des Optidrive sind wie üblich alle relevanten Streckeninformationen zu sehen, im linken oberen Eck erscheint zusätzlich ein Auto-Symbol, das entweder lächelt oder traurig schaut, je nach durchschnittlichem Spritverbrauch.

Smileys symbolisieren Spritverbrauch

Die fünf verschiedenen Gesichtsausdrücke des Smileys orientiert sich an den Schulnoten sehr gut, gut, befriedigend, ausreichend und mangelhaft. Am rechten Bildschirmrand tauchen während der Fahrt Symbole für Tempoverstöße, auffällige Fahrmanöver oder der Befehl "Kraftstoff tanken" auf.

Fünf weitere Anzeigen drehen sich rund ums Thema effizientes Fahren. So sollten die Fahrer wenn möglich, den Tempomaten nutzen, unnötige Leerlaufphasen vermeiden, rechtzeitig Hochschalten und möglichst im unteren Drehzahlbereich fahren, ebenso wie rechtzeitig das Gas wegnehmen und Rollphasen nutzen. Außerdem empfiehlt das Gerät eine umweltfreundliche Geschwindigkeit. Je nach Situation blinkt das passende Symbol kurz auf. Um die Informationen zum richtigen Zeitpunkt liefern zu können, weiß das Gerät über die kommende Strecke Bescheid. "Die Topografie der Straße kennt das Navi nicht", sagt Buchsdrücker. Das werde aber noch kommen. Er hat das Optidrive 360 selbst getestet und war von der enormen Kraftstoffeinsparung überrascht. "Nach dreieinhalb Wochen habe ich einen durchschnittlichen Verbrauch von 5,4 Litern erreicht." Das seien 1,8 Liter weniger als zuvor. In seiner besten Woche lag der Durchschnittswert bei
4,8 Litern.

Navi vor dem Start programmieren

Bevor es für die ASB-Fahrer auf die ­Straße geht und sie das Navi selbst testen dürfen, macht Buchsdrücker sie auf das Thema Ablenkung aufmerksam. Um die Anweisungen befolgen zu können, müssen die Fahrer nach links aufs Gerät linsen. "Das Navi nur vor der Fahrt bedienen und so wenig wie möglich aber so oft wie nötig draufschauen", schärft der Trainer den Fahrern ein. Eine Eingewöhnungsphase von drei bis vier Wochen sei darum notwendig. "Es gehört auch Selbstdisziplin dazu, die Tipps zu befolgen", erklärt Buchsdrücker. Gerade für ältere Fahrer. "Die haben in der Fahrschule gelernt, die Gänge auszufahren, jetzt sollen sie auf einmal so früh wie möglich hochschalten." Um den Kraftstoffverbrauch mit und ohne Opti-drive 360 vergleichen zu können, analysiert Buchsdrücker die Fahrstile drei Wochen vor und drei Wochen nach den ersten Testfahrten.

Doch vor den ersten Fahrten müssen die Fahrer in den theoretischen Unterricht, erst dann geht’s los. Sie sitzen jeweils zu dritt in den Transportern. Vom Bildschirm lässt sich ablesen, ob der Fahrer über oder unter dem durchschnitt­lichen Verbrauch auf dieser Strecke liegt. Bald bricht ein regelrechter Wettstreit aus. "Zwei Liter unter dem Mittelwert – das musst du erst mal unterbieten", weist Fahrer Tobias Friedebach seinen Nachfolger am Steuer an. Die grüne Zahl auf dem Display fühle sich schon gut an.

"Mein Ziel ist es, dass ihr die neue Fahrweise verinnerlicht", sagt Buchsdrücker. Die Fahrer wundern sich allerdings über die teils geringe Geschwindigkeit während der Rollphasen. "Ich habe auch oft das Gefühl, untertourig zu fahren", meint Reimund Ziegler. "Das ist genau richtig", versichert ihnen Buchsdrücker. Die Daten kann man entweder nach jeder Fahrt oder über einen längeren Zeitraum auswerten. Das ist für die Fahrer selbst, aber auch für die Flottenmanager interessant. Der sogenannte Optidrive-Indikator berechnet eine Gesamtnote im Bereich von null bis zehn und arbeitet dabei mit den Farben Grün, Gelb und Rot. »Eine 5,3 zum Beispiel liegt im gelben Bereich, das ist weniger gut«, erklärt Buchsdrücker. Die 8,5 sei dagegen ein recht ordentliches Ergebnis.

Darüber hinaus fließen Tempover­stöße, auffällige Fahrmanöver, Leerlauf, Kraftstoff- verbrauch, umweltfreundliche und konstante Geschwindigkeit, Rollphase und Schalten in die Bewertung ein. Das Ergebnis lässt sich im Tom Tom-eigenen Onlinedienst Webfleet einsehen. Hier finden sich auch die Statistiken einzelner Fahrer und Modelle, ein Ranking der zehn sparsamsten Fahrer sowie die Kriterien mit dem vielversprechendsten Verbesserungspotenzial. Um seine Fahrer zusätzlich zu motivieren, lost Rüdiger Fischer, Leiter Fahrdienst beim ASB Coburg, eine weitere Belohnung aus: "Wer den geringsten Verbrauch aufweist, bekommt einen Tankgutschein." Damit entlässt er seine Fahrer in die Eingewöhnungsphase.

Navis kaufen und trainieren

Für Fuhrparks, die gleich mehrerer Tom Tom-Navigationsgeräte kaufen, bietet die Dekra Akademie spezielle Trainings an. Weitere Informationen und Anmeldung bei:

Thomas Kiso, Telefon 07 11/78 61 36 61
E-Mail: thomas.kiso@dekra.com

oder

Petra Loroff, Telefon 0 89/5 10 85 96 25
E-Mail: petra.loroff@dekra.com