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Fahrbericht Suzuki SX4 S-Cross Die Mischung macht´s

Mit dem neuen SX4 S-Cross möchte Suzuki im Revier der kompakten SUV wildern. Der Japaner bietet ein geräumiges Raumgefühl und fährt sich wieselflink. FIRMENAUTO hat den Crossover einmal genauer unter die Lupe genommen.

Lange Zeit war es ruhig um Suzuki, denn der Kleinwagen- und insbesondere Allradspezialist hat seit der Einführung des Mitteklassemodells Kizashi im Jahr 2010 kein neues Auto mehr auf die Straße gebracht. Kein Wunder, dass das Geschäft mit Firmenwagen da eher dahindümpelt. Jetzt aber geben die Japaner Vollgas und wollen durchstarten: Bis 2016, so lautet die Planung, soll jedes Jahr ein neues Modell auf den Markt kommen. Erste Neuheit der großangelegten Modelloffensive ist der SX4 S-Cross. Die Mischung aus Kompaktwagen und SUV ergänzt das Angebot um den bisherigen SX4 und zielt auf das Segment, das auch bei den Fahrern von Dienstwagen richtig boomt: das der kompakten SUV. Der normale SX4 wird nicht abgelöst, sondern bleibt unter dem Zusatznamen SX4 Classic weiterhin im Programm.

Das SUV bietet auf nur 4,30 Metern gute Platzverhältnisse

Der neue SX4 S-Cross misst 4,30 Meter - 15 Zentimeter mehr als der normale SX-4 – und quetscht sich damit in die Lücke zwischen kleineren SUV wie Renault Captur (4,12 Meter) oder Skoda Yeti (4,22 Meter) und größeren Kompakt-SUV wie Hyundai ix35 (4,41 Meter) oder Mazda CX-5 (4,56 Meter).

Sein Innenraum wirkt aufgeräumt und solide verarbeitet. Allerdings merkt man, dass die Japaner an den Materialien gespart haben: Die Sicht- und Klopfprobe an Cockpit und Türverkleidungen offenbart einen hohen Anteil von Hartplastik.
Wie immer im SUV sitzt man höher als im Kombi, thront aber nicht übertrieben hoch. Suzuki hat PKW-mäßiges Mobiliar mit befriedigendem Halt verbaut. Hinten sitzen zwei Erwachsene dank des im Vergleich zum normalen SX4 zehn Zentimeter größeren Radstands mit genügend Knie- und Kopffreiheit. Und ganz hinten offeriert der Suzuki einen mit 430 Litern ordentlich dimensionierten Kofferraum. Das sind immerhin 160 Liter mehr als beim bisherigen SX4.

Nur zwei Motorisierungen

Die Motorenpalette ist mit einem Benziner und einem Turbodiesel überschaubar. Beide holen aus 1,6 Litern Hubraum 120 PS. Beim Benziner besteht die Wahl zwischen einem manuellem Fünfganggetriebe oder einer stufenlosen Automatik, dagegen gibt es den Turbodiesel nur als Sechsgang-Handschalter. Wie von Suzuki gewohnt, sind beide Motoren wahlweise mit Front- oder Allradantrieb erhältlich.

Der Selbstzünder stammt aus der Liaison mit Fiat und wird bei Suzuki in Lizenz gebaut. Der beim Ausdrehen leicht kernig klingende Antrieb reicht vollkommen aus um locker im Verkehr mitzuschwimmen. Aber auch forsche Überholmanövern erledigt der 1,6 DDiS mit gutem Durchzugsvermögen. Und die Sechsgang-Schaltung gefällt mit ihren klar definierten Gassen und ist schön leichtgängig. Das ist nicht selbstverständlich.

Ausgewogenes Fahrverhalten

Das Fahrwerk wurde auf den europäischen Geschmack abgestimmt. Es ist ein ausgewogener Kompromiss aus Agilität und Komfort. Der Suzuki umrundet Kurven präzise und mit wenig Karosserieneigung, holprige Straßen bringen den SX4 S-Cross indessen nicht unnötig aus der Ruhe. Auf unserer Runde durch bergiges Terrain zeigte der Bordcomputer einen durchschnittlichen Wert von 5,6 Litern an. Das ist für diese Fahrzeugklasse durchaus vertretbar. Für Sparpotential sorgt die serienmäßige Start-Stopp-Funktion. Am meisten aber knausert der Suzuki im Allrad-Auto-Modus, den der Fahrer zuvor mittels Drehknopf aktiviert hat. Der SX4 S-Cross fährt dann zumeist mit Frontantrieb, die Hinterachse schaltet sich nur bei Bedarf zu. Über den Drehregler lassen sich noch drei weitere 4x4-Fahrprogramme vorwählen: Sport (agil), Snow (rutschig) und Lock (loser Untergrund).

Voll-Ausstattung zu einem attraktiven Preis

Der Suzuki SX4 S-Cross beginnt als Basisdiesel Club bei 16.378 Euro netto. Mit Allradantrieb ist er 2.941 Euro teurer. Das klingt zunächst nach einem hohen Aufpreis, relativiert sich aber wieder schnell, da der 4x4-Diesel an die gehobene Ausstattung namens Comfort gebunden ist. Eine Zweizonen-Klimautomatik, Sitzheizung und unter anderem CD-Radio mit Freisprecheinrichtung sowie USB-Anschluss gehört hier schon zum Lieferumfang. Die von uns gefahrene Topversion Comfort+ ist besonders reichhaltig ausgestattet. Mit Leder, Bi-Xenon, großem Panoramaschiebedach sowie einem Navi mit Rückfahrkamera lässt sie nur noch wenige Wünsche offen. Der Preis: günstige 24.361 Euro. Auf Assistenzsysteme verzichtet allerdings auch der Suzuki SX4 S-Cross Comfort+.