VMF-Restwertindex für gebrauchte Firmenwagen Gebrauchtwagenpreise im Sinkflug

Audi, Gebrauchtwagen, autokauf, autohaus Foto: Hanno Boblenz

Die Dieselkrise schlägt auf  die Restwerte durch. Vor allem gebrauchte Leasingfahrzeuge von Audi und VW sind schwer zu verkaufen.

Schon 2016 sind laut dem VMF (Verband markenunabhängiger Leasinggesellschaften) die Preise für gebrauchte Leasingfahrzeuge leicht gefallen. Dieser Trend habe sich 2017 fortgesetzt. Laut dem VMF auch, weil die von der Abgasaffäre betroffenen Fahrzeuge von Volkswagen und Audi wieder in die Auswertung des VMF-Restwertindikators mit einbezogen wurden. Er ist aktuell um ein Prozent auf 35,25 Prozent der unverbindlichen Preisempfehlung (UPE) der Hersteller gefallen. „Daneben hat die verstärkte Dieseldiskussion in den letzten Monaten die Abwärtsentwicklung beschleunigt“, sagt der VMF-Vorstandsvorsitzender Michael Velte.

Dieselfahrzeuge beeinflussen den Wertverlust gebrauchter Fahrzeuge immer stärker. Die schwer verkäuflichen Fahrzeuge des Volkswagen-Konzerns beschleunigen diesen Prozess. Das zeigte der VMF-Restwert-Indikator im November 2017. Noch schwieriger sei die Vermarktung von älteren Dieselfahrzeugen der Euro-4-Norm oder niedriger. Laut dem VMF hilft da auch die Subvention nicht. Allerdings betrifft dies eher private Autobesitzer. In Unternehmensfuhrparks dominieren Dieselfahrzeuge, die überwiegend der Abgasnorm Euro 5 (Neufahrzeuge ab 2011) oder Euro-6 (ab 2015) entsprechen.

Laut Velte laufen bis Mitte 2019 die meisten Leasingverträge für Dieselfahrzeuge mit Euro-5-Norm aus. Die werden also bei der Vermarktung von Leasing-Rückläufern kaum noch eine Rolle spielen. Ab 2019 kommen dann die gebrauchten Leasingautos mit Euro-6-Norm auf den Markt. Da sie nach heutigem Stand von Fahrverboten ausgenommen sind, dürften die Preise dann wieder steigen und die Standzeiten kürzer werden. Der Diesel sei für viele Fuhrparkbetreiber unter TCO-Gesichtspunkten noch immer die beste Wahl, sagt Velte. Deshalb geht die Leasingbranche davon aus, dass die Unternehmen bei ihren Firmenwagen weiterhin auf den Selbstzünder setzen. Auf Benziner oder Fahrzeuge mit alternativen Antrieben würden Unternehmen laut Velte wenn überhaupt, so eher mittelfristig umstellen.