VMF-Restwertindex Gebrauchtwagenpreise ziehen an

Autohaus Foto: Jacek Bilski

Die Talfahrt der Gebrauchtwagenpreise scheint gestoppt. Laut Verband der markenunabhängigen Fuhrparkmanagementgesellschaften (VMF) steigen die Verkaufserlöse für gebrauchte Dienstwagen.

Der aktuelle VMF-Indikator für Restwerte für Gebrauchtwagen und typische Leasingrückläufer stieg im ersten Halbjahr 2015 erstmals seit eineinhalb Jahren wieder. "Sie bleiben aber unter 35 Prozent des ursprünglich unverbindlich empfohlenen Neupreises der Hersteller", sagt Michael Velte, Vorstandsvorsitzender des Verbands der markenunabhängigen Fuhrparkmanagementgesellschaften (VMF) und Geschäftsführer der Deutsche Leasing Fleet.

Tafahrt gestoppt

Der VMF-Restwert-Index (RWI) weist zur Jahresmitte einen durchschnittlichen Wert von 34,9 Prozent der unverbindlichen Preisempfehlung aus (UPE) und stoppt durch ein leichtes Plus die seit 18 Monaten andauernde leichte, aber kontinuierliche Talfahrt. Für einen jungen, drei Jahre alten Gebrauchtwagen liegt der so ermittelte Händlereinkaufspreis bei einem durchschnittlichen Neuwagenpreis von rund 27.000 Euro aktuell also bei rund 9.396 Euro. Jede Veränderung um einen Prozentpunkt bedeuten 270 Euro Mehr- oder Minder-Erlös am Gebrauchtwagenmarkt. "Fuhrparkbetreiber können mit einer realistischen Kalkulation Verluste am Laufzeitende vermeiden", unterstreicht Velte. "Bei Fullservice-Leasing und geschlossener Kalkulation gehen sie erst gar kein Risiko ein, da dieses alleine beim Leasinggeber liegt." Bei einem Fahrzeug wäre ein Verlust noch zu verkraften, aber wenn hundert oder mehr Fahrzeuge betroffen sind, kann die böse Überraschung am Lebenszyklusende groß sein.

Keine großen Schwankungen

Der VMF sieht keine großen Schwankungen bei den durchschnittlichen Wiederverkaufspreisen auf den deutschen Markt zukommen – trotz der Krisen in Europa oder China sowie der nach wie vor bestehenden Verunsicherung auf den Märkten. „Wir schätzen, dass sich die Preise 2015 nur marginal um die 35-Prozent-Marke bewegen werden“, sagt Velte. "Es ist immer die Restwertkalkulation zu Anfang des Vertrages, die in letzter Konsequenz darüber entscheidet, ob ein Finanzierungs- oder Leasingmodell nach dem Ende der Laufzeit auch tatsächlich betriebswirtschaftlich sinnvoll war", so der VMF-Chef. Der VMF bietet mit dem RWI ein Instrument, mit dem Trends und konkrete Entwicklungen frühzeitig erkannt werden können. Nur dann kann für künftiges Neugeschäft adäquat reagiert werden, falls sich die Marktpreise erkennbar verändern.