Volkswagen Finanzdienstleistungen Rekordergebnis für 2012

VW, Logo, Kühlergrill Foto: Volkswagen

VW Finanzdienstleistungen will weltweit führender Finanzdienstleister werden. 2012 stieg das operative Ergebnis um rund 17 Prozent auf 1,41 Milliarden Euro, der Vertragsbestand auf 9,64 Millionen Verträge.

Dem Ziel, der weltweit führende automobile Finanzdienstleister zu werden, kam die VW-Finanzgesellschaft im vergangenen Jahr einen großen Schritt näher. Insgesamt erhöhte der Konzern seine Bilanzsumme im Geschäftsjahr 2012 um 14 Prozent auf 111 Milliarden Euro. „Unser Beitrag zum gesamten Konzernergebnis liegt damit bei rund zehn Prozent“, sagt Frank Witter, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen Financial Services.

Neue Strategien

Damit es auch weiterhin so gut läuft, investiert das Unternehmen in weitere strategische Geschäftsfelder. Etwa dem Bereich Kfz-Versicherung. Hier hat sich die VW Autoversicherung als Erstversicherer etabliert und erwartet nach eigenen Angaben einen deutlichen Absatzschub.

Weiterhin will der Konzern auf die veränderten Mobilitätsanforderungen seiner Kunden eingehen. „Zwar gibt es auch in Zukunft herkömmliche Finanzierungen wie Leasing, trotzdem müssen wir verstärkt flexible Lösungen in Form von Miete oder Carsharing anbieten“, erklärt Lars-Henner Santelmann, Vorstandsmitglied der VW Financial Services. Derzeit bietet das Unternehmen mit Quicar lediglich im Raum Hannover Carsharing an. Neuen Schwung könnte die aktuelle Beteiligung am niederländischen Marktführer Greenwheels geben.

70 Prozent gewerbliche Kunden

Ein wichtiges Standbein ist die Händlerfinanzierung. „Das ist heute ein entscheidender Faktor. Vor allem im gewerblichen Bereich“, sagt Santelmann. Immerhin sind das europaweit rund 70 Prozent der Kunden. „Hier stehen die Gesamtkosten im Vordergrund. Schließlich ist der Dienstwagen für Flottenbetreiber ein Arbeitsgerät, das funktionieren muss und möglichst effizient sein sollte.“

Doch nicht in allen Bereichen herrscht eitel Sonnenschein. So stieg zum Beispiel das Restwertrisiko in Südeuropa überdurchschnittlich an. Zwar entwickelte sich der Leasingbereich trotz schlechter Wirtschaftsdaten nach Angaben des Konzerns in Südeuropa sehr erfreulich. Vor allem in Spanien sei VW die Nummer eins. „Die schlechten Restwerte können wir problemlos durch andere Geschäftsbereiche ausgleichen“, sagt Witter. Hintergrund: Während in Spanien das Restwertrisiko um 50 Prozent anstieg, verläuft die Entwicklung in den USA sehr erfreulich. „Am Ende liegt das Restwertrisiko über alle Länder im Schnitt bei fünf Prozent“, erklärt Witter.

Zahlen und Fakten

Volkswagen Finanzdienstleistungen erhöhte ihren weltweiten Vertragsbestand um 16,9 Prozent auf 9,64 Millionen Verträge. Allein in Deutschland liegt der Bestand bei 4,2 Millionen Einheiten. Die Zahl der Neuverträge weltweit betrug 3,77 Millionen, davon entfallen 1,4 Millionen Neuverträge auf den heimischen Markt.

Auch das Leasinggeschäft wächst weiter deutlich. Die Zahl der Leasingverträge stieg auf mehr als 1,8 Millionen Verträge bei rund 800.000 Neuverträgen. In der Händlerfinanzierung lag das Kreditvolumen bei 12,9 Milliarden Euro. Besonders gut liefen die Geschäfte in den USA, dort steigerte das Unternehmen die Neuzulassungen um 34 Prozent auf 596.000 Einheiten. Damit konnte VW Finanzdienstleistungen die derzeit schwierige Lage in Europa ausgleichen.

Ausblick 2013

Das Unternehmen geht für das laufende Jahr von einem weiteren Wachstum der Weltwirtschaft aus, wobei die höchste Dynamik in den Schwellenländern und hier insbesondere in Asien und Lateinamerika erwartet wird. Die großen Industrieländer werden mittelfristig nur moderat wachsen. Insbesondere für Deutschland erwartet der Konzern nur eine geringe Wachstumsrate. Vor diesem Hintergrund wird im laufenden Jahr mit einem Ergebnis gerechnet, das in etwa auf dem Niveau des abgelaufenen Rekordjahres liegen wird.

Hintergrund

Zur Volkswagen Finanzdienstleistungen gehören neben der Volkswagen Financial Services auch die Finanzdienstleistungsgesellschaften des Volkswagen Konzerns in USA, Kanada, Argentinien und Spanien. An diesen Konzerngesellschaften ist die Volkswagen Financial Services nicht beteiligt. Sie gehören direkt oder indirekt zum VW Konzern.